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Die Ökostromabgabe lässt den Strompreis steigen. Kann man mit Aktien gegenhalten?

Was für ein Brett, das da auf den deutschen Stromverbraucher im nächsten Jahr zukommt.  Die durch die geplante Energiewende erhobene „Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien“, sprich die Ökostrom Abgabe, steigt um satte 47 % auf 5,3 Cent pro Kilowattstunde!

Strommasten
Strommasten

Ein Durchschnittshaushalt mit einem  Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden muss demnach mit Mehrkosten von etwa 60 Euro pro Jahr rechnen. Sinnigerweise werden gleichzeitig stromintensive Unternehmen  weitgehend von der Ökostrom-Umlage im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) befreit. Damit verbrauchen eine handvoll Firmen etwa 18 % des Stroms hierzulande, zahlen dafür aber nur 0,3 Prozent an Umlage!

Wie kann man dem hohen Strompreis entgegenwirken?

„Steigt der Benzinpreis, steigen die Ölaktien und daher kann man als Aktionär eines Ölkonzerns, wie BP oder Total dem hohen Benzinpreis für sich etwas erträglicher machen.“ Soweit die Theorie, aber funktioniert das auch beim Strompreis? Zwar gelten Versorgeraktien als zuverlässige Dividendenzahler, die darüber hinaus durch hohen und stetigen Cashflow bestechen. Sieht man sich aber die Kurse von Eon oder RWE an, dann war mit diesen Aktien in letzter Zeit kein Staat zu machen.

Anders aber sieht es im Ausland aus. Der finnische Stromerzeuger Fortum sieht hier sehr vielversprechend aus. Der drittgrößte Strom- und Fernwärmelieferant Skandinaviens ist nicht nur in seiner Heimat gut aufgestellt, sondern auch in dem aufstrebenden Polen, dem Baltikum und Großbritannien aktiv.

Interessierte Anleger sollten die Veröffentlichung der Zahlen zum 3. Quartal 2012 am 19. Oktober abwarten. Fallen diese gut aus, könnte die Aktie bis auf 18 Euro laufen und somit den Strompreis durchaus erträglicher machen. Und wenn nicht, verwöhnt immerhin eine hohe Dividendenrendite von über 7 %.

Foto: boersenblog.biz

Kristian Kretschmann

beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit Wirtschaft und wurde schnell Fan von Aktien, Aktienfonds und sonstigen Alternativen zum Sparbuch. Auf www.boersenblog.biz veröffentlicht er seine Gedanken zu interessanten Unternehmen, deren Aktien, sowie wirtschaftlichen Zusammenhängen. Das alles aber immer subjektiv und daher gilt: Alle Inhalte dienen nur zur Unterhaltung und stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten dar. Gemäß §34b WpHG weise ich darauf hin, dass der Autor dieses Blogs Aktien der jeweils angesprochenen Unternehmen hält oder halten könnte und somit ein möglicher Interessenkonflikt besteht. Erklärung von in diesem Artikel gebrauchter Börsenbegriffe.