Wirtschaftsbücher

Endlich mit Aktien Geld verdienen! Wirtschaftsbuch von Max Otte

Heute vor zehn Jahren kolabierte der Neue Markt, der nur 9 Monate zuvor als hochgejubeltes Segment für den Börsennachwuchs angepriesen worden war. Der Neue Markt steht bis heute für absolut überbewertete Internetklitschen und Kapitalvernichtungsmaschine allererster Güte.  Mit Internetblase aber platzte seinerzeit auch das gerade erst gewonnene Vertrauen der Deutschen in die Aktie.  Viele Anleger haben sich bis heute nicht von dem Schock erholt und damit den Kapitalmärkten nach kurzem Gastspiel wieder den Rücken zugewandt. Das ist nicht nur schade, sondern auch ausserordentlich dumm, bedenkt man, was zur Zeit mit den sicheren Anlagemöglichkeiten, wie Staatsanleihen etc. an Rendite zu erwirtschaften ist.

Endlich mit Aktien Geld verdienen

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Wirtschaftsbücher in einer Buchhandlung

Wer von den geschundenen Jahrtausendaktionären wünscht sich das also nicht? In seinem neuen Buch  Endlich mit Aktien Geld verdienen: Die Strategien und Techniken, die Erfolg versprechen erklärt  Max Otte seine simplen Regeln zum Investieren und schildert nicht nur seine Erfolgsmethode, sondern gibt auch Einblicke in die Strategien von bekannten Anlegern, wie André Kostolany oder Warren Buffett, die mit ihren Ansätzen des Investierens in Value Aktien erfolgreich waren.

Soweit so, so ehrbar ist das Ansinnen von Max Otte. Nur leider hält das Buch nicht ganz, was es verspricht. Zunächst erklärt Otte die verschiedenen Anlageklassen und lässt sich dabei auch an Riester, Rürup und Inflation aus und vor allem kein gutes Haar dran. Der Teil ist eher langweilig. Im zweiten Teil dann kommt Otte zu Potte: Anschauungsreich und sehr strukturiert erklärt er die typischen Anlegerfehler und gibt Tipps, wie man sie vermeiden kann. Diesen Teil kann man sich gerne öfter mal ansehen, bevor man überstürzt handelt.  Mit diesem Rüstwerk ausgestattet begibt man sich in den Hauptteil des Buches. Der Autor erklärt, wie man unterbewertete Value-Unternehmen aus dem Aktienangebot filtern kann  und erklärt seine Vorgehensweise anhand konkreter Beispiele. Blöderweise erschließt sich einem nicht, woher man die zur Berechnung nötigen Zahlen bekommt. Sieht man sich zum Beispiel die Berechnung zur Bewertung des fairen Wertes von Nestlé an, so kommt man mit der  bis zu dieser Stelle propagierte Formel zur Berechnung der Kapitalkosten nicht mehr. Als Lösung wird vorgeschlagen die Zinsen für 10-jährige US-Staatsanleihen zu nehmen. Logisch ist was anderes. Und falls es mal nicht passt, dann passt man den Faktor eben an  „realistischere“ Werte an. Logisch ist was anderes.

Gegen Ende des Buches folgen noch Beispiele, wie man sich die Arbeit von Investmentfonds abnehmen lassen kann. Ein Schelm wer Böses darüber denkt, da  es sich bei den Beispielen um hauseigene Fonds handelt….

Fazit: Alles in allem ist das Buch zwar eine Informationsquelle, wie man dem Valueansatz folgen kann, jedoch geht der Autor nicht tief genug, sodass es gerade für interessierte Kleinanleger bessere Bücher auf dem Markt gibt.

So erklärt Susan Levermann in ihrem Buch Der entspannte Weg zum Reichtum anschaulich, wie sich welche Zahlen zusammensetzen und vor allem, wie man an sie herankommt. Auch die Hintergründe der  Zahlen werden hier wesentlich besser beleuchtet.

Foto: boersenblog.biz

 

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