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Commerzbank wirft den Staat raus – Ist die Aktie ein Kauf?

Die Commerzbank möchte gern den Staat als größten Anteilseigner loswerden und plant daher eine Kapitalerhöhung. Immerhin 2,5 Milliarden will die Bank erlösen und damit zum einen die Stillen Einlagen des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) über rund 1,6 Milliarden Euro, aber auch die Finanzspritze der Allianz über 750 Millionen Euro vorzeitig zurückzuzahlen. Mit dem Deal würde der Anteil des Staates in Höhe von 25 % auf unter 20 % sinken und dann auch seine Sperrminorität verlieren.

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Damit die Kapitalerhöhung aber glatt über die Bühne geht, darf die Aktie nicht unter einen Euro fallen. Sollte nämlich der Kurs der Commerzbank Aktie unter ihren Nennwert von einem Euro fallen, wäre die Kapitalerhöhung in Gefahr. Diese Schmach will sich die Bank aber nicht auch noch geben. Darum will die Bank erst einen Reverse Split in Höhe von 1:10 durchführen. Damit wäre dann eine Aktie wieder über 10 Euro wert. Augenwischerei zwar, aber  der durch diverse Kapitalerhöhungen verwässerte Kurs würde wieder annehmbar. Immerhin hat auch keine DAX Unternehmen mehr Aktien ausgegeben, als die Commerzbank mit  5,8 Milliarden Stücken.

Dem Aktionär versucht die Commerzbank das ganze mit der Aussicht auf Wiederaufnahme der Dividendenzahlungen schmackhaft machen. Diese aber reagieren ganz anders und schicken die CoBa Aktie um über 10 % auf  Talfahrt. Das war seit 7 Monaten dann auch der niedrigste Stand. Grund dafür war, daß zunächst von einer Mini-Kapitalerhöhung die Rede war, jetzt aber ist die Summe doch eine Wucht, die die Anleger erst verdauen müssen. Immerhin verwässert die Kapitalerhöhung allen Anlegern ihre Anlage massiv, die sie nicht mitmachen.

 Wird die Aktie ein Kauf?

Prinzipiell ist die Ankündigung der Commerzbank den Staat auszubezahlen erstmal gut. Die Aktie dürfte aber dennoch unter Druck bleiben, da das Damoklesschwert der erneuten Kapitalerhöhung über den Märkten hängt. Man könnte also Einstiegskurse sehen und Wirtschaftsprofessor und Buchautor Max Otte verriet dem Handelsblatt bereits, Aktien der Commerzbank nachkaufen zu wollen.  Er sieht durch die Kapitalerhöhung eine neue Chance für die Bank, sieht aber das ganze auch realistisch: Wer zu Kursen von 20 € oder 30 € eingestiegen ist, wird sein Geld höchstwahrscheinlich nicht wieder sehen.

Foto:  boersenblog.biz