Börsengeschehen

Geld verdienen mit dem Rauf-und-Runter-DAX

500 Punkte seit Jahresbeginn im Dax. Krass! An einem Tag locker 400 Punkte runter und dann 600 Punkte wieder hoch. Wow! 10.000 Punkte, 10.200 Punkte, die 10.300er in Sichtweite, fällt bestimmt noch diese Woche, Kursziele um die 11.000 Punkte. Ich werde verrückt. Verrückt, crazy, nicht mehr normal. Oder doch?

Uncharted territory: und gibt ihm….

Es geht rauf und runter im DAX. Klasse, denn nur so läßt sich Geld verdienen.
Es geht rauf und runter im DAX. Klasse, denn nur so läßt sich Geld verdienen.

Der Dax in unbekannten Höhen bietet das beste aller Kaufsignale, stören doch keine Widerstände mehr den Wahnsinn. Die Bulle können weiterhin Gas geben, fallende Kurse, ach was? Die Vorfreude auf den Geldregen am Donnerstag hat so manchem Börsianer sein Gehirn weglegen lassen. Gier frisst Hirn, aber was passiert, wenn die EZB am Donnerstag nur im Rahmen der Erwartungen liefert? Oder gar nicht? Oder wenn die Wahlen in Griechenland den Anlegern wieder die ungelöste Eurokrise vor Augen führt?

Dann dürfte fünfstellig aber ganz schnell den Bach runter gehen. Ein Bruch unter die Marke dürfte dann ganz schnell ins Gegenteil umschlagen. Katerstimmung nach der Orgie wäre der Fall. Und auch wenn nicht: So richtig wohl fühlt man sich in diesen Höhen doch nicht. Ich jedenfalls nicht. Denn die Gewinne der Unternehmen untermauern den Anstieg nicht. OK, sie stagnieren auf hohem Niveau, aber eben stagnieren und überzeugen nicht wirklich. Das Ding schreit nach einer Korrektur.

Wann kommt die Korrektur?

Gute Frage, nächste Frage. Fakt aber ist: Wenn es knallt, dann knallt es nicht wirklich. Es gibt kein Massaker, dafür stehen dann wieder zu viele an der Linie, die wieder rein wollen. Volatilität, ick liebe dir. Nur damit lässt sich doch am Ende Geld verdienen. Die Weltmärkte sind berechenbar geworden. Vorbei sind die Zeiten in denen es Crashs gab, die einem die Ohren schlackern ließen. Heutzutage wechseln sich die überkauften Zeiten mit den Überverkauften schnell ab. Man muss nur die Welle reiten können. Ein paar Stunden zu früh short gegangen zu sein, kann aber herbe Verluste bedeuten. Daher sollte man seinen Schein der auf fallende Kurse setzt behutsam auswählen. Die (Verlust-)Schwelle sollte höher liegen, als normal. Es kann sehr schnell mal eben 2% nach oben gehen. Und das sind bei diesem Stand immerhin über 200 Punkte. Gleiches gilt natürlich auch für Longspekulationen. Und auch auf eines ist Verlass: Die Geldinstitute, die Derivate mit Knockout-Schwelle ausgegeben haben, werden diese Scheine bei jeder sich bietenden Gelegenheit kalt lächelnd über die jeweiligen Schwellen ziehen. Das erhöht die Volatilität und auch deshalb muss man die Schwellen weiter fassen.

Trotzdem ist diese Phase für Spekulationen echt lecker und es läßt sich damit gutes Geld machen (aber auch verlieren). Deshalb muss man neben der richtigen Auswahl der Scheine besonders diszipliniert auf Stopp Loss setzen und nicht gierig werden. Dann kann man wirklich seinen Sommerurlaub bereits im Winter verdienen.

Foto: Lars Reinholt / sxc.hu

Kristian Kretschmann

beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit Wirtschaft und wurde schnell Fan von Aktien, Aktienfonds und sonstigen Alternativen zum Sparbuch. Auf www.boersenblog.biz veröffentlicht er seine Gedanken zu interessanten Unternehmen, deren Aktien, sowie wirtschaftlichen Zusammenhängen. Das alles aber immer subjektiv und daher gilt: Alle Inhalte dienen nur zur Unterhaltung und stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten dar. Gemäß §34b WpHG weise ich darauf hin, dass der Autor dieses Blogs Aktien der jeweils angesprochenen Unternehmen hält oder halten könnte und somit ein möglicher Interessenkonflikt besteht. Erklärung von in diesem Artikel gebrauchter Börsenbegriffe.