Der Preisverfall macht auch vor der Kohle nicht halt. Der Preis ging um knapp ein Drittel zurück.

Die Lage ist ernst: Glencore streicht Dividende und erhöht das Kapital

Es gibt so Aktien, da juckt es einem echt in den Fingern. Wie wenig man sich aber gerade an der Börse von Gefühlen leiten lassen darf, zeigt gerade das Beispiel Glencore, einer der größten Rohstoffhändler der Erde. Immerhin hat die Aktie seit Anfang des Jahres 50 % an Wert verloren und seit Börsengang 2011 bereits 75 %. Da muss doch so langsam mal das Ende erreicht sein, denkt man, kostet doch die Aktie weniger als 2 Euro. Das ist jetzt mal schon weniger als der Buchwert und hinzu kommt eine Dividende von über 10 %.

Glencore – Aktie für Contrarians und ? Ähh eher nicht.. Noch nicht!

Sagte ich „kommt“? Das ist seit heute Makulatur, denn die Dividende wird erstmal komplett gestrichen. Das spart dem Unternehmen knapp 2,5 Milliarden US Dollar ein und die gleiche Summe bringt nochmal eine Kapitalerhöhung. Mit diesen 5 Milliarden sollen Schulden getilgt werden und da das nicht reicht, werden nochmal für 2 Milliarden Geschäfte versilbern.

Der Preisverfall macht auch vor der Kohle nicht halt. Der Preis ging um knapp ein Drittel zurück.
Der Preisverfall macht auch vor der Kohle nicht halt. Der Preis ging um knapp ein Drittel zurück.

Es schein ganz so, als ob im Abbau und Handel von Rohstoffen der Wurm gefährlich tief drin ist. Die Preise für Rohstoffe auf dem Weltmarkt sind im Keller, Öl findet auch keinen Boden und jetzt schwächelt auch noch China, das Land mit dem größten Rohstoffhunger – bislang. Das zehrt an der Bilanz und hat Auswirkungen auf die Bonität und damit direkt auf die Kosten mit dem sich ein Unternehmen refinanzieren kann. Willkommen in der Abwärtsspirale.

Jetzt handelt das Management und das ist erstmal sehr positiv zu bewerten, denn damit erkennt der Bergbaukonzern sein Schuldenproblem an und versucht nicht sich durchzuwurschteln. Optisch sieht die Aktie zwar billig aus und auch wenn einiges an Kurspotential da ist, stellt sich die Frage, wann der Wind dreht. Ein Kauf drängt sich trotz des verlockenden Preises nicht auf. Da muss schon die Nachfrage wieder anziehen. Dann allerdings könnte Glencore gut durchstarten, da der Verschuldungsgrad verringert wurde.

Foto: Tomasz Kobosz / freeimages.com