Achtung vor bösen Überraschungen: Noch immer werden Besitzer neuer VPay EC-Karten im europäischen Ausland mit einer stark eingeschränkten, wenn überhaupt vorhandenen, Akzeptanz ihrer Bankkarte konfrontiert. Dieses Problem betrifft aktuell zahlreiche Fußball-Touristen, die sich zum Kurzurlaub in den EM-Austragungsländern Polen und der Ukraine entschlossen haben.
Grundsätzliches zur VPay EC-Karte
Ein Hauptunterschied zwischen den bekannten Maestro EC-Karten und den neuen VPay EC-Karten ist der Herausgeber: Während Maestro von MasterCard abstammt, kommen VPay Bankkarten aus dem Hause Visa. Entsprechend erkennt man sie am aufgedruckten VPay Logo (anstelle des altbekannten Maestro Symbols). In beiden Fällen handelt es sich um Girokarten, sogenannte Debitkarten, deren Belastungen zeitnah mit dem persönlichen Girokonto verrechnet werden.
Eine Verbesserung des Schutzes gegen illegale Kontenzugriffe wird von diversen deutschen Banken als Grund für die Ablösung des bislang gültigen Maestro-Systems durch VPay EC-Karten genannt. Neben der vierstelligen persönlichen Identifikationsnummer (PIN) soll zukünftig die EMV-Chip basierte VPay Technologie für erhöhte Kundensicherheit an Geldautomaten sorgen. Nach Expertenmeinung soll der Chip brisante Kartendaten besser vor Kopierern schützen: Er löst deshalb den Magnetstreifen ab.
Laut offizieller Angaben wird die VPay EC-Karte an circa 360.000 Geldautomaten und von 8 Millionen EMV-Stellen akzeptiert. Aktuell geben verschiedene Kreditinstitute europaweit die neuen VPay EC-Karten aus. Dennoch gehören einige Länder, darunter Polen und die Ukraine nur partiell zu den Akzeptanzländern. Viele Geldautomaten sind noch nicht auf das neue System umgerüstet. Aus diesem Grund empfiehlt sich die Mitnahme alternativer Zahlungsmittel, damit die Fußball-EM-Reise nicht im finanziellen Chaos endet, denn in beiden Gastgeberländern klaffen große Akzeptanzlücken.
Verbreitung und Akzeptanz in Polen
Gerade als Fußballfan auf Kurzbesuch verlassen sich viele auf ihre EC-Karte und erleben unter Umständen ein böses Erwachen. Trotz eines offiziellen EMV-Umrüstungsstand von 76 Prozent, akzeptieren in Polen viele kleinere Geschäfte, manche Banken und Tankstellen keine VPay EC-Karten. Um also nach dem Tanken nicht mit mit leeren Taschen dazustehen, sollten sich Reisende frühzeitig erkundigen und alternative Zahlungsmittel mitführen. Einige Banken hierzulande stellen im Internet Informationen zur Akzeptanz in Geschäften und zur Lokalisierung entsprechender Geldautomaten bereit. So können Fans vor ihrer Reise ein paar Ratschläge und sichere Anlaufstellen recherchieren.
Allerdings widerspricht die tatsächliche Erfahrung zahlreicher Urlauber dem theoretisch vorgestellten Verbreitungsgrad. So finden sich in entsprechenden Foren immer wieder Beiträge, die auf Probleme mit VPay im Ausland aufmerksam machen. Fehler bei der Authentifizierung werden hierbei als Hauptursache aufgeführt. Oft sind die Bankautomaten zwar theoretisch umgerüstet, können aber in der Realität die Chip-Karten nicht auslesen. Auf jeden Fall empfehlen Verbraucherverbände und Banken die Mitnahme einer zusätzlichen zweiten Karte, eventuell einer Kreditkarte, auch wenn dabei Gebühren fürs Abheben anfallen können.
Vorsicht: Wird die EC-Karte an polnischen Geldautomaten akzeptiert, ist besondere Aufmerksamkeit geboten: Häufig werden Spendenanfragen in fremder Sprache gestellt. Wer also kein polnisch spricht sollte unverständlichen Fragen niemals zustimmen – sonst könnte statt des erwünschten Geldbetrages lediglich eine Spendenbestätigung aus der Ausgabe kommen.
Alternativen bei einer Reise in die Ukraine
In Polens Nachbarland Ukraine sollten Urlauber noch stärker auf alternative Zahlungsmittel setzen, da die Ukraine bei den meisten Verbreitungsanzeigern für VPay nicht auftaucht (so auch bei oben genannter Quelle). Deshalb ist davon auszugehen, dass VPay EC-Karten dort nicht akzeptiert werden, auch wenn nach offiziellen Angaben aus Kiew überall im Land mit EC- und Kreditkarte Landeswährung abgehoben werden kann. Dies bezieht sich ausschließlich auf Maestro EC-Karten, zumal die Ukraine kein Mitglied der EU (und damit dem VPay-Akzeptanzraumes) ist. Ein Vorab-Blick auf die eigene EC-Karte ist also unerlässlich: Trägt sie das VPay Logo, ist eine Zweitkarte besonders wichtig.
Auch das deutsche auswärtige Amt weist daraufhin, dass Bankautomaten mit EC- oder Kreditkarten bedient werden können, warnt allerdings vor den Risiken durch Raubkopierer bei unmittelbarer Bezahlung mit Kreditkarten. Besonders für Kurzreisen in die Ukraine ist also die Mitnahme einer Maestro EC-Karte wichtig, um Probleme zu vermeiden. Am Besten reagieren Touristen auf potentielle Einschränkungen bereits im Vorfeld und informieren sich eingängig über Akzeptanzstellen ihrer EC-Karte. Beim Abheben an Geldautomaten sollte besonders auf eventuelle Manipulationen geachtet werden.
Besitzer von VPay EC-Karten stehen als Fußball-Touristen vor einer eindeutigen Problematik: Um im Ausland sicher an das notwendige Bargeld zu kommen, ist die Mitnahme einer zweiten Bank- oder Kreditkarte unerlässlich.
Quelle: www.kreditkarte-kostenlos.de