Air Amazon: Der Online Händler will Pakete durch Drohnen ausliefern

Amazon will seine Pakete mit Drohnen ausliefern

Verstopfte Innenstädte, hektische Parkplatzsuche – wie gut, daß man mittlerweile seine Weihnachtsgeschenke bequem von der Couch zuhause aus ordern und sich direkt an die Tür liefern lassen kann. Ebay, Amazon und all den anderen Onlinekaufhäusern sei Dank. Doch alles hat immer zwei Seiten, denn mit der Zunahme an Paketen wächst auch die Umweltbelastung durch Paketdienste und da man ja nicht immer zuhause ist, kommen die dann auch gerne zweimal.

Air Amazon: Der Online Händler will Pakete durch Drohnen ausliefern
Air Amazon: Der Online Händler will Pakete in Zukunft durch Drohnen ausliefern

Eine findige Idee hatte jetzt Internet Händler Amazon. Pakete sollen schon bald mit Drohnen an die Haustür geliefert werden – jedenfalls in Ballungszentren. Die Drohnen können dabei schon rund 30 Minuten nach Eingang einer Bestellung mit der Ware bestückt werden und quasi als Expressgut ausgeliefert. Mit der Tragkraft von rund 2 Kilo kann  die Amazon Drohne dann auch über 80 % des Warenangebotes liefern und mit einer Reichweite von 16 Kilometern in städtischen Gebieten einen großen Teil der Kunden anfliegen. Man sieht da aber bereits, dass das Projekt noch in den Kinderschuhen steckt. Denn in einer solchen Stadt darf der Käufer maximal 8 km vom  Logistikzentrum entfernt sein – die Drohne muss ja auch wieder zurück, es sei denn Amazon will Einwegdrohnen einsetzen. Da aber bekäme das Unternehmen wiederum Probleme mit dem Umweltschutz, wenn überall abgeschmierte Drohnen rumliegen. Amazon müsste in richtigen Ballungszentren dann alle 5-6- Kilometer ein Logistikzentrum bauen. Das könnte recht teuer werden. Alles andere dürfte die Bezeichnung Ballungszentrum ohnehin nicht verdienen.

Die Luftnummer des Jahres, aber…..

Klingt alles auch darüber hinaus nach sehr viel Science Fiction. Gespannt kann man auch sein, ob die Lieferkosten dann größer sein werden, als die Ware. Zudem eröffnet sich dem kriminellen Milieu ein ganz neues Betätigungsfeld: Drohnen Shooting. Die Flugkörper mit den Geschenken dürften leicht mit einem Gewehr abzuschießen sein oder auch einfach mit einem Netz einzufangen.  Neben der Drohne gibt’s dann ja auch noch ein Überraschungspaket dazu.

Ganz zu schweigen, wie es sich Amazon vorstellt zu Stoßzeiten, wie Weihnachten, mehrere hundert oder tausend Drohnen zeitgleich im Luftraum zu bewegen und Zusammenstöße zu vermeiden. Ausserdem dürfte die Konkurrenz auch nicht auf der faulen Haut liegen und im Drohnen Lieferdienst mitmischen. Da will man doch ohne sicheren Kopfschutz gar nicht mehr vor die Tür.

Und so  verwundert es nicht, wenn Kritiker die Idee mit den unbenannten Drohnen als ausgefuxten Marketing Gag abtun. Und doch finde ich braucht es solche Spinnereien um neue Möglichkeiten auszuloten und um ein Unternehmen immer wieder neu zu erfinden. Eine Gabe, die leider zu wenig in deutschen Unternehmen vorkommt. Das ist schade, denn nur so sind große Trends zu finden und daher werden wir noch lange mit großen Augen traurig in Richtung amerikanisches Silicon Valley blicken.

Wie sich Amazon sein Projekt Prime Air vorstellt, können Sie sich in diesem Film ansehen:

Illustration: boersenblog.biz