Gezerre um Griechenland: verläßt das Land den Euro?

Das Hauen und Stechen um die Bildung einer Regierung in Griechenland geht weiter. Jetzt bemüht sich auch  Präsident Karolos Papoulias persönlich um  einen Kompromiss zwischen den Parteie. Das aber ist ausserordentlich schwierig, da sich die Demokratischen Linke nicht ohne die radikale Linkspartei an einer Regierungskoalition beteiligen will. Die radikalen Linken hingegen wollen keine Regierung zusammen mit Sozialisten und Konservativen. Einigt man sich nicht, läuft alles auf Neuwahlen heraus. Infrage käme der 10. oder 17. Juni. Der Ausgang dieses Urnengangs ist aber ebenfalls vollkommen offen und könnte noch extremere Verhältnisse mit sich bringen. Den Euro zwingt das in die Knie, die Gemeinschaftswährung rutscht auf ein Viermonatstief ab.

Bleibt Griechenland in der Eurozone

Ein  Austritt Griechenlands aus der Gemeinschaftswährung hätte unabsehbare Folgen. Nach den Worten des ehemaligen Chefvolkswirts der Deutschen Bank, Norbert Walter, würde die Einführung einer eigenen Währung in Griechenland vermutlich etwa zwei Jahre dauern. Fraglich, ob eine neue Drachme dann auch von der Bevölkerung akzeptiert werden könne. Höchstwahrscheinlich würden die Menschen aus Angst vor der mangelnden Stabilität der eigenen Währung so viele Euros horten wie möglich.

Allerdings verliert ein etwaiges Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone für immer mehr Notenbanker seinen Schrecken. So etwas ist  in den Verträgen auch nicht vorgesehen und damit auch nicht geregelt . Klar ist aber auch: Ein Austritt aus dem Euro hätte für Griechenland schwerwiegendere Folgen als für den Rest der Eurozone. Es bleibt spannend