Braukessel

Da braut sich was zusammen – Fusionsfieber auf dem Biermarkt

Das Oktoberfest steht wieder vor der Tür und bereits vor einem Jahr hatte ich mir aus diesem Grund  Brauereiaktien genauer angesehen. Bereits damals hatte ich gemutmaßt, dass der Markt weiter konsolidieren würde. Zwar hatt ich spekuliert, dass sich mein Branchenfavorit, der weltgrößte Brauer AB Inbev, im fernen Osten mit der Tsingtao Brauerei verstärken könnte, doch nun scheint sich richtig großes anzudeuten.

Anheuser-Busch Inbev macht SAB Miller Avancen

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Warum nicht ganz in die Vollen greifen und gleich den zweitgrößten Brauer übernehmen? So denkt man anscheinend im niederländischen Leuwen, dem Hauptsitz von AB Inbev. Angeblich sprechen die Manager des Konzern bereits mit den Banken über die Finanzierung des Deals. Schlappe 120 Milliarden soll der Spaß kosten, der AB Inbev zur unangefochtenen Nummer 1 auf dem Biermarkt machen würde. In weiser Vorahnung hat dann seinerseits SAB Miller ein Übernahmeangebot für die Nummer drei, Heineken, auf den Tisch gelegt. Dies jedoch wurde von der Heineken familie sogleich abgelehnt. Eine Übernahme wird nicht zustandekommen. Schon gar nicht, weil Heineken wohl zuerst als Giftpille gegen die Avancen von AB Inbev gesehen wurde.

Biermarkt bleibt im Konsolidierungsmodus – wer schluckt wen?

Es bleibt also spannend auf dem Biermarkt. Immerhin könnte auch die Nummer 4 ins Visier der Aufkäufer kommen. Die dänische Carlsberg Gruppe hat im Zuge der Ukraine/Russland Krise einiges an Federn gelassen. Hier rächte sich, dass das Unternehmen vor allem auf dem Osteuropäischen Markt präsent ist.

Aber auch die bereits vor einem Jahr angedachte Idee, dass AB Inbev seine Fühler ins biermäßig boomende China ausstreckt und sich Tsingtao einverleibt gefällt mir weiterhin. Bis dahin können sich  Anleger, die wie ich vor einem Jahr den Einstieg in den Brauereisektor wagten, zurücklehnen, dem fusionsmarkt zusehen und dabei ein kühles Blondes genießen: AB Inbev zahlt aktuell etwa 3 % Dividende, das dürfte für das ein oder andere Bierchen reichen. Die Aktie ist zwar nicht mehr billig (KGV von 21 / KBV von 3,49), für mich aber, wie bereits vor einem Jahr, ein solider Top Pick im Sektor. Vor allem dann, wenn die Aktie durch die Vorlage eines Übernahmeangebotes schwächeln sollte, wäre das eine gute (Nach-) Kaufgelegenheit.

Foto: boersenblog.biz