Showdown in Europa: Frankreich und Griechenland wählen.

Mit dem großen TV-Duell zwischen Nicolas Sarkozy und François Hollande ist der französische Präsidentschaftswahlkampf auf die Zielgerade gegangen.  Der sozialistische Kandidat Hollande wird als der nächste französische Präsident gehandelt, doch sein mangelnder Reformwille wäre schlecht für sein Land und vor allem für Europa. Hollande widersetzt sich nämlich der strengen, von Deutschland erzwungenen, Haushaltsdisziplin.

Hollandes will vernünftigerweise den „Fiskalpakt“ der Eurozone umgestalten, damit dieser nicht nur die Haushaltsdefizite und Staatsschulden beschränkt, sondern auch das Wachstum fördert. Durch diese Weigerung,  jegliche Form der Ausgabenkürzung zu billigen,  kommen  nun europaweit wieder Beschwerden gegen die von Deutschland inspirierte Sparpolitik hoch: Aus  Irland,  den Niederlanden bis Italien und Spanien. So legt sich also Hollande mit seinem wichtigsten Partner in Europa an.

Ein französischer Präsident, der einem Wandel derart feindlich gegenübersteht, würde Europas Bereitschaft zur Fortsetzung der schmerzhaften Reformen unterhöhlen. Diese muss es aber letztendlich annehmen, damit der Euro überlebt. Das macht Hollande zu einem ziemlich gefährlichen Mann.

Dazu kommt noch, dass in Griechenland die Parlamentswahlen anstehen. Ministerpräsident Lucas Papademos hat bereits Parteien und Wähler an den Ernst der Lage in dem hochverschuldeten Euro-Land erinnert. Wird es fruchten? Wohl eher nein, man kann davon ausgehen, dass radikale Kräfte gewinnen und durch eine Protestwahl die Entschuldung des Landes gestoppt wird. Schlimmstenfalls wird Griechenland die Euro Zone verlassen. Zwar wollen das die anderen Euro Länder auf gar keinen Fall, aber Europa ist nun mal ein System mit vielen Teilnehmern, vielen Ländern, vielen Regierungen, vielen Wählern – und es kann Ereignisse geben, die nicht kontrollierbar sind

Der 6. Mai könnte also zum Schicksalstag für den Euro werden!