Aus eins mach zwei: Die Sixt Autovermietung bringt ihr Leasinggeschäft an die Börse

Nach einem halben Jahr an der Börse: Wie steht es um Sixt Leasing?

Vor knapp 6 Monaten ging Sixt Leasing an die Börse und im Vorfeld des IPO habe ich mir das Unternehmen mal angesehen. War doch die Mutter Sixt SE schon länger gut unterwegs und die Aktie – man muss sagen – eine Erfolgsstory. Stellte sich also die Frage, ob der Börsengang der Sixt Leasing ebenso erfolgsversprechend war und ob sich ein Einstieg lohnte. Ja, meinte ich damals und nun will ich mir mal ansehen, ob ich immer noch von dem Unternehmen überzeugt bin. Schaumermal, wie der Bayer sagt.

Große Worte vom Firmengründer

Zunächst mal die reinen Kurs-Fakten: Der Ausgabekurs betrug seinerzeit 20 € und in den ersten Handelstagen legte die Aktie auch leicht zu, bis auf 22 €. Doch dann kam der Sinkflug und wie bei vielen Aktien konnte man auch Sixt Leasing noch viel billiger einsammeln. Schon Ende September gab es das Unternehmen für unter 17 € – ein Schnäppchen? Zumindest Erich Sixt sieht das so. Von ihm soll folgendes Zitat stammen: „Wenn sie heute Sixt Leasing kaufen und wir treffen uns in 30 Jahren wieder, wird die Aktie bei 1.400 Euro sein“. Wenn dem so ist, dann mal nichts wie ran an die Ordermaske oder?

Das Geschäftsmodell Leasing jedenfalls ist überschaubar konjunkturanfällig. Wer heute mobil sein muss, hat die Wahl zwischen Kaufen oder eben auf Zeit mieten, also Leasen. Zwar kann man heute bereits beim Autokauf sparen, viele Unternehmen können oder wollen aber nicht auf einmal eine relativ hohe Summe in die Hand nehmen und Autos kaufen. Dann wählt man eben die monatliche Gebühr und schon hat man seinen Kundendienst oder den Vertrieb mobilitätsmäßig auf dem neuesten Stand. Selbst Großkonzerne, die durchaus das Kapital dazu hätten, kaufen ihre Autos nicht – viel zu viel Stress mit dem Weiterverkauf nach ein paar Jahren. Und so ist zum Beispiel SAP Kunde bei Sixt. Verständlich, gehört doch der Automobilhandel nicht zu den Kerngeschäften der Softwareschmiede.

Bewertungstechnisch sieht die Aktie auch nicht so schlecht aus. 30-40% des Nettoergebnisses wollten die Leasingspezialisten als Dividende auskehren. Gehen wir mal von einem Ergebnis von 1,15 € / Aktie aus, wären die Dividende ca. 40 ct. Beim aktuellen Kurs betrüge die Rendite 2,2 %. Das ist nicht schlecht und schon gar nicht ruinös, wie die Dividendenpolitik so mancher Telekoms. Und auch die Dividende dürfte sich positiv entwickeln, denn gerade hat Sixt Leasing höhere Ziele angekündigt. 30 Millionen sollte das Ergebnis vor Steuern für 2015 am Ende heißen – im Vorjahr waren es lediglich 25,6 Millionen. Und wenn man nach dem Vorstand geht, soll das so weitergehen. 6% ist die Zielmarke.

Günstige Bewertung, plus Gewinndynamik – Sixt Leasing ist ein weiterhin Kauf

Positiv ist neben der günstigen Bewertung und der in Aussicht gestellten Gewinndynamik auch die Tatsache, dass 40 % der Aktien weiterhin in der Hand der Sixt SE sind. Ein Ankeraktionär, der sicherlich nicht vorschnell Aktien aus der Hand gibt. Zumal, wenn man wie eingangs erwähnt, im Hause Sixt von einem Kurs von 1.400 € ausgeht. Zumal das Geschäftsmodell weiterhin nicht konjunkturabhängig werden wird, sondern eher sehr berechenbar: Leasinggeschäfte werden üblicherweise für 3 Jahre abgeschlossen. Alles in allem bleibt Sixt Leasing also ein Kauf für Anleger mit weiterem Horizont – gerade nach dem Kursrückgang.

Foto: boersenblog.biz