Es ist gar nicht so lange her, da konnte man den Aktienkurs nur mit dem Fernglas sehen, doch jetzt sind die Zeiten, als Investoren für einen Anteilschein der Modeschmuckkette Bijou Brigitte über 240 Euro bezahlt haben, vorbei. Vor allem die Konjunkturflaute in Südeuropa setzte dem Unternehmen kräftig zu. Bijou Brigitte erzielt rund ein Drittel seines Umsatzes in den südeuropäischen Filialen in Portugal, Spanien und Italien. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die Aktie bis auf ca. 50 € verbilligt hat. Hier aber setzten gerade vermehrt Insiderkäufe des Managements ein. Nach Ansicht der Insider sollte auf dem Niveau des 8 Jahres Tief nun Schluß sein mit dem Wertverfall. Zudem, so sind sich die Firmenlenker sicher, sollen die eingeleiteten Maßnahmen langsam greifen. So will Bijou Brigitte zum Beispiel die Läden modernisieren und optimieren und so der Rendite wieder auf die Beine helfen.
Solide Bilanz…
Und somit häufen sich in jüngster Zeit die Insider Käufe von Managern des Schmuck-Unternehmens. So haben allein die drei Vorstandsmitglieder seit Ende Juli für rund 280.000 Euro Aktien des eigenen Unternehmens geordert. Und ein Blick auf die Bewertung gibt ihnen Recht: Im Tresor des Unternehmens schlummern 168 Mio. € an Liquidität. Umgerechnet auf die 8,1 Mio. ausgegebenen Aktien ist somit jede mit 20 € Cash oder rund 35 Prozent unterlegt. Da das Unternehmen zeitgleich kaum nennenswerte Schulden aufweist, liegt damit die Eigenkapitalquote bei sensationellen 86 Prozent.
… und hohe Dividendenrendite!
Als negativ auf das Ergebnis wird sich neben der Entwicklung der südeuropäischen Märkte auch die geplanten Mehrwertsteuererhöhungen in Spanien und den Niederlanden auswirken. Man kann also davon ausgehen, dass die Aktie im nächsten Jahr nicht wieder die 5,50 € an Dividende auszahlen wird. Aber auch mit einer zum Beispiel auf drei Euro je Aktie fast halbierte Auszahlung, käme man aufgrund des gesunkenen Kurses auf über 5 Dividendenrendite. Nicht schlecht in den Zeiten geringer Zinsen. Ausgestattet mit einer solch guten Kapitaldecke plus hoher Dividende ist Bijou Brigitte ist also eine echte Alternative zu Unternehmens und Staatsanleihen, die meist geringere Bonität oder Verzinsung bieten.
Übrigens Bijou Brigitte ist in der Vergangenheit nicht durch übertriebene Insidergeschäfte aufgefallen. Zuletzt wurden im Sommer 2008 zu Kursen um 70 Euro Aktien durch Insider gekauft. Anderthalb Jahre später wurden an der Börse wieder Kurse von 140 Euro erzielt.
Kostenlos obendrauf erhält ein Anleger damit die Aussicht auf weit höhere Kurse. Das Unternehmen ist nicht nur eine Wette auf die Lösung der Schuldenkrise, sondern auch ein echter Turnaround Kandidat
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