Auch 2015 ging es wegen China schon mal in den Keller

DAX Crash durch China – wie weit geht es runter?

Zack, peng, das war es mit dem Jahresgewinn 2015. Innerhalb von 4 Tagen rasiert der Crash in China auch den deutschen DAX – und das sogar gegen den Strich. 100 Milliarden Euro Börsenwert der Belle Etage deutscher Unternehmen sind pulverisiert, wir erlebten den schwärzesten Jahresauftakt seit einem halben Jahrhundert. Warum aber nimmt uns die Chinaschwäche dermaßen in Mitleidenschaft? Die extrem auf den Export getrimmten deutschen Unternehmen bekommen eben eine Grippe, wenn China hustet. So erwirtschaftet zum Beispiel VW über 30% seines Umsatzes in China. Und das zieht sich eben durch den ganzen DAX, nicht nur Autowerte haben einen fetten Chinaanteil im Umsatz, sondern auch Adidas, Beiersdorf oder Infineon. Allein Vonovia, Telekom und die Versorgen sind dabei zu vernachlässigen.

Hinzu kommt, dass durch die Zinswende in den USA wieder mehr Geld aus den Schwellenländern dorthin fliesst. Blöd auch, dass sich viele Schwellenländer in US Dollar verschuldet hatten und jetzt höhere Zinsen zahlen müssen. Das Geld fehlt also für Aufschwung dort.

Aus die Maus – oder wie weit geht es jetzt nach unten?

Auch 2015 ging es wegen China schon mal in den Keller
Auch 2015 ging es wegen China schon mal in den Keller

Auch 2015 gab es schon mal einen Crash in China, erinnern Sie sich? Damals wurde der Dax auf 9.500 Punkte durchgereicht. Dann aber ging es wieder steil nach oben. Und heute? 9.800 Punkte sind in Reichweite und sollten diese fallen, werden sicherlich noch ein paar ängstliche Marktteilnehmer ihre Einsätze vom Tisch nehmen. Vielleicht ist dann aber auch wieder bei 9.500 Punkten eine Kehrtwende zu verzeichnen. Vielleicht geht es auch noch tiefer, wer weiss? Und dann? Eines jedenfalls ist sicher, es gibt immer noch jede Menge Geld und zumindest in Europa werden die Zinsen auf absehbare Zeit nicht angehoben. Im Gegenteil, die EZB wird eher noch mehr Geld drucken und den Markt fluten.

Europäische Aktien bietet wieder ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis

Das wiederum bedeutet, dass wir so langsam wieder in die Regionen kommen, in denen die Chance einer Aktieninvestition die Risiken überwiegen. Dabei sind europäische Aktien zu bevorzugen. US Amerikanische Märkte sind immer noch zu teuer und die Schwellenländer im Prinzip nur was für Zocker. Man weiß da einfach noch nicht, wohin die Reise geht. Interessant werden demnach konjunkturresistente Titel aus Europa (ausgesuchte Telekomwerte, Nahrungsmittelhersteller oder Pharmaunternehmen zum Beispiel), oder eben Titel, die bei einer Erholung der europäischen Wirtschaft überproportionales Aufholpotential haben(Baukonzerne oder Einzelhandelsaktien fallen einem da ein).

Vorsichtige Naturen können aber auch einen ganzen Index kaufen, den Eurostoxx 50 zum Beispiel. Das geht kostengünstig mit einem ETF und wenn man dem Braten noch nicht traut, greift man zu einem Discoutzertifikat. Das hat den Vorteil, dass man bereits jetzt schon mal in den Markt einsteigen kann und zwar mit Discount. Es kann also dann ruhig noch es tiefer gehen, bevor man in die Miesen kommt. Zu lange warten sollte man meines Erachtens nämlich nicht mit dem Einstieg, das hat der Chinacrash 2015 gezeigt: Die Erholung kam schnell und heftig. Wäre blöd, wenn man da noch an der Seite steht, weil man zu ängstlich ist. Die Chance als Schwester des Risikos muss man nämlich auch ergreifen.

Foto: boersenblog.biz