Kambodschas Spielkasino eröffnet

Ein weiterer weisser Fleck auf der Landkarte der Börsen ist verschwunden. Seit gestern ist die Börse in Phnom Penh am Start. Zwar wurde die Börse schon vor 9 Moanten feierlich eingeweiht, doch gibt es seit gestern nun das erste handelbare Wertpapier: die Wasserversorgungsbehörde Phnom Penh.

Die 13 Millionen Aktien der Firma, ein Anteil von 15 Prozent, wurden zu Börsenbeginn für je 6300 Riel (1,57 Dollar) angeboten.  So nannte dann auch Finanz- und Wirtschaftsminister Keat Chhon  den Start der Börse einen „historischen Tag“ für sein Land. Immerhin gehört Kambodscha  zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Aktienhandel bedeutet nun  einen „großen Sprung vorwärts“. Er appelliere an Investoren im In- und Ausland, sich zu beteiligen. Das Angebot an der Börse scheint anzukommen, legte doch der Kurs der einzigen Aktie  zum Börsenschluss um fast 50 Prozent zu und schloss  bei 9300 Riel. So ist zu befürchten, dass auch in Kambodscha, dessen Bewohner sich wie viele Asiaten leicht vom Glücksspielvirus anstecken lassen, die Börse eine neue Verführung darstellen wird. Doch das größte Problem der Börsenmakler – inzwischen haben sich bereits 13 registrieren lassen – wird es sein, Unternehmen zum Börsengang zu überreden.  Zwei weitere staatliche Unternehmen sollen in diesem Jahr ebenfalls noch an die Börse gehen.