Vizrt, die Software Aktie für täglichen Fernseh-Genuss

Seit diesem Wochenende reagiert er wieder: König Fussball. Und mit ihm wird es ab sofort auch jeden Spieltag jede Menge Analysen, Theorien und die nötigen Beweise im fernsehen zu erleben geben. Haben Sie sich dabei auch mal gefragt, wie Sportmoderatoren und Gäste bei den Fernsehsendern CNN, Sky, ZDF oder vielen anderen in Echtzeit dreidimensional dargestellte Fußballspieler analysieren können? Oder ob es tatsächlich Abseits war, man also mal eben das Spielfeld in Echtzeit umdreht um anhand eines virtuellen Striches den Abseits Beweis zu erhärten, bzw. zu entkräften? Und überhaupt: Wer designt eigentlich die virtuellen und interaktiven Fernsehstudios? Woher kommt diese Technik und vor allem: Wer stellt sie her?

Dahinter steckt das im norwegischen Bergen ansässige israelische Unternehmen Vizrt (WKN 926501).

Das Unternehmen entwickelt und verkauft Produkte für die 3D-Visualisierung von Informationen vor allem in Film und Fernsehen. Neben der Software für grafische Lösungen stellt Vizrt virtuelle Umgebungen und Informationsdisplays für Fernsehen, interaktives Fernsehen, Internet und für mobile Endgeräte her. Der Konzern ist in mehr als 80 Ländern auf sechs Kontinenten für mehr als 3.500 Fernsehkanäle und mehr als 600 Internet-Seiten tätig. Zudem bietet Vizrt Fernsehsendern Produkte zur Speicherung digitaler Inhalte an, also Media Asset Management (MAM).

Bilanziell gesehen steht das bankschuldenfreie Unternehmen sehr gut da: Die flüssigen Mittel erhöhten sich auf 59,5 Millionen Dollar und die Eigenkapitalquote auf 77,4 Prozent (Stand 31. März 2011). Die Umstellung der Sender auf den Standard High Definition (HD) und dreidimensionales Fernsehen (3D) sollen für weiteres, stabiles Wachstum sorgen.

Fundamental ist also bei Vizrt alles im grünen Bereich. Die Analysten gehen zudem von weiterem Gewinnwachstum aus: Im Jahr 2012 soll Vizrt 0,39 Dollar sein pro Aktie verdienen. Das entspricht einem KGV von sehr günstigen 7.

Warum die Aktie zur Zeit bei mageren 2,30 € notiert ist mir bei diesen Aussichten nicht ganz klar. Gründe für steigende Kurse gibt es ja genügend, auch die mittlerweile vollzogene Übernahme von LiberoVision werden für weiteres, stabiles Wachstum sorgen. Vielleicht sollte man sich die Aktie auf den Schirm holen, bevor sie wieder entdeckt wird.