Börsengeschehen

Der Oktober – die beste aller Börsenzeiten?

Man kann sie förmlich hören, die vielen Felsbrocken, die von den Anlegerherzen fallen. Der September, schlechtester Börsenmonat des Jahres, ist Geschichte. Der Oktober soll nun – nicht nur für Aktionäre – golden werden. Das zeigt jedenfalls die Statistik: In den letzte knapp 30 Jahren gab es demnach nur 4 maue Schlussquartale. Also alles rein in Aktien?

Fakt ist: das vierte Quartal ist saisonal gesehen die beste aller Börsenphasen. Aber Vorsicht, nicht alle  Wertpapiere sind im Oktober per se günstig. Man sollte also auch jetzt die üblichen Bewertungskriterien nicht außer Acht lassen und nur dem saisonalen Muster vertrauen. Aktien, die allerdings eine attraktive Bewertung aufzeigen (günstiges Kurs-Gewinn-Verhältnis, hohe Dividendenrendite und positive, fundamentale Daten) können durchaus den Weg ins Depot finden. Wenn dann auch noch das Chartbild mitspielt, sollte das Chance-Risiko-Verhältnis für ein Engagement sprechen. Immerhin ist die Wahrscheinlichkeit einer Jahresendrallye mit 85% – historisch gesehen – sehr hoch.

Risiken, die der Jahresendrallye entgegenstehen.

Geldregen für Aktionäre
Im Oktober regnet es Geld für Aktionäre. Schön, wenn es so einfach wäre.

Ja, es gibt sie auch: die Risiken, dass es dann doch anders kommt, als man denkt. Da wäre zunächst mal die sich immer weiter verschärfende Krise um Syrien, bei der sich die Fronten zwischen Russland und den USA immer mehr verhärten. Man fühlt sich fast in den kalten Krieg zurück versetzt. Vor allem, da Putin in Obama keinen richtigen Widersacher mehr sieht. Womit wir gleich bei der nächsten Unsicherheit wären: Im November stehen die Wahlen zu einem neuen Präsidenten an. Es scheint schon abgemacht, dass bei einem Sieg Trumps die Märkte erstmal in die Knie gehen werden. Ähnlich, wie nach dem Brexit – dem dritten drohenden Risiko. Ausgestanden ist der Brexit auf keinen Fall, da mehr und mehr durchsickert, wie sich Großbritannien aus der Gemeinschaft verabschieden will. Der Niedergang des Pfund scheint mir da ein erster Hinweis.

Also nicht alles auf eine Karte setzen? Naja wie üblich halt: Wir leben in einer Zeit der Schaukelbörsen und das wird auch noch lange so bleiben. Dennoch ist diese ja eigentlich das beste Szenario um Geld zu verdienen: indem man die Schwankungen mitmacht. Also kaufen bei Kursrückgang und Verkaufen nicht vergessen. Ach ja: Ein Stopp Loss schützt vor allzu heftigen Kursverlusten, wenn es in die falsche Richtung geht. Denn trotz aller saisonalen Muster: eine Einbahnstraße war die Börse noch nie!

Foto: boersenblog.biz

 

 

Kristian Kretschmann

beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit Wirtschaft und wurde schnell Fan von Aktien, Aktienfonds und sonstigen Alternativen zum Sparbuch. Auf www.boersenblog.biz veröffentlicht er seine Gedanken zu interessanten Unternehmen, deren Aktien, sowie wirtschaftlichen Zusammenhängen. Das alles aber immer subjektiv und daher gilt: Alle Inhalte dienen nur zur Unterhaltung und stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten dar. Gemäß §34b WpHG weise ich darauf hin, dass der Autor dieses Blogs Aktien der jeweils angesprochenen Unternehmen hält oder halten könnte und somit ein möglicher Interessenkonflikt besteht. Erklärung von in diesem Artikel gebrauchter Börsenbegriffe.