Kümmern Sie sich um Ihr Geld – ein Finanzbuch für den Urlaub

Nachdem Anleger sein  Depot Urlaubssicher  gemacht hat, stehen nun die schönen Tage des Jahres an. Relaxen am Strand, in den Bergen oder wo auch immer: Viel Spaß dabei und da man nun auch endlich mal Zeit zum Lesen hat, stellt sich die Frage, was packen wir uns denn Schönes in den Rucksack? Finanzbücher gibt es ja wie Sand am Meer und wenn man ehrlich ist, wiederholen sich viele, prangern nur Mißstände in der ach so bösen Finanzwelt an oder behandeln die Materie oft so staubtrocken, daß sie kaum dazu geeignet sind junge Leser ans Thema Geld heranzuführen. Das aber gerade wäre immens wichtig, vor allem im Hinblick auf sinkende Renten, Minizinsen und der Notwendigkeit sich um seine Geldanlage immer mehr selbst zu kümmern.

Kümmern Sie sich um Ihr Geld

wirtschaftsbuchDass es aber auch anders geht, beweist ein neues Buch. Kümmer Dich um Dein Geld, sonst tun es andere, fordern die Autoren Matthias Kröner und Stephan Czajkowski  und behaupten, daß man in nur 15 Minuten pro Woche zum Geldprofi werden kann. Ob das stimmt, sei dahingestellt, aber eins ist auffallend: Das Buch hebt sich schon allein durch das Cover und die Sprache von den üblichen Finanzbuch-Verdächtigen ab und man merkt schnell, daß die Autoren sich ganz auf die junge Zielgruppe eingestellt haben. Sie vermeiden zum Beispiel die  Verwendung von Fachbegriffen und verhindern so, daß das Buch schnell wieder aus der Hand gelegt wird. Denn die die Lektüre soll Spaß machen – keine Mühe!

Dabei gehen die  Autoren sehr geschickt vor und ködern die Leser zum Beispiel indem sie sich über die unflexiblen Öffnungszeiten von Filialbanken lustig machen – eine Tatsache über die sich die meisten auch schon geärgert haben dürften. So angefixt, lässt man sich dann auch auf das Ziel des Buches ein. Es wird dem Leser vor Augen geführt, daß es keinen Sinn macht dem Bankberater und seinen Anlageempfehlungen bedingungslos zu folgen, sondern daß man seinen Verstand bei der Geldanlage einsetzen muss und natürlich etwas Zeit. Und wenn man mal begriffen hat, dass es sich bei einer Bank nicht um einen Partner, sondern um ein knallhartes Wirtschaftsunternehmen handelt, das zunächst mal eigene Interessen verfolgt und dementsprechend Bankangebote kritisch hinterfragt, dann ist schon mal viel gewonnen.

Aufgelockert wird das Buch durch Meinungen und Interviews mit  Experten: Banker Vermögensverwalter oder Finanzprofessoren unterstreichen dabei die Grundhaltung des Buches und lassen kaum ein gutes Haar an der konventionellen Bankbranche.

Ein gutes Buch, aber kein Hilfsbuch

Das Buch ist unterhaltsam und folgt heren Ansprüchen.  Wer aber konkrete Hilfestellung oder Tipps erwartet hat, wird enttäuscht. Und so bleibt es dann bei simplen Gedankenanstößen für Neulinge. Die aber sind gut, denn ohne sich einen Überblick über die eigenen Finanzen zu verschaffen, macht Geldanlage keinen Sinn. Auch die Tatsache, dass man sich durch Zeitungslesen und dem Nachdenken über Trends und Märkte einen Vorteil verschaffen kann oder dass eine Langfristplanung durchaus Sinn macht, sind zwar eigentlich Banalitäten, mussten anscheinend  aber wohl mal niedergeschrieben werden. Finanzprofis oder alte Hasen werden an dem Buch nicht so viel Freude haben, junge Leser, die sich bislang wenig bis gar nicht um das Thema Geld gekümmert haben, umso mehr.

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