Volatilität

Volatilität – die Welle geschickt reiten

Börse ist keine Einbahnstraße – das haben die letzten Tage mit doch erheblichen Kursschwankungen eindrucksvoll  gezeigt. Das ist zum einen wirklich blöd für Angsthasenanleger oder Leute, die mit fremdem Geld auf der Aktienpartie tanzen wollen.  Anderseits:  Nun fangen wieder die spannenden Phasen des Anlegerlebens an. Mit der anziehenden Volatilität kann man nämlich auch Geld verdienen. Wie das geht, zeige ich später in diesem Artikel.

Sind die Kursschwankungen übertrieben hoch?

Zunächst einmal muss man sehen, dass die Volatilität langfristig gesehen nicht gerade hoch ist. Sie ist – verglichen mit dem stetigen Aufwärtstrend der Märkte in den letzten Jahren – gerade hochgeschnellt. Der US Volatilitätsindex VIX liegt aktuell bei rund 25 Zählern und damit statistisch gesehen gerade mal 6 Punkte über dem langjährigen Durchschnitt. Das ist übrigens ganz normal, liebe Angsthasenanleger, also kein Grund zur Panik.

Dennoch zwingt erhöhte Volatilität vor allem Großanleger zum Handeln. Sie arbeiten mit Sicherungssystemen, die automatisch Umschichtungen bei Kursrückgängen ausführen und damit Anschlussverkäufe auslösen, sodass sich ein Abwärtstrend gerne mal verstärkt.

Schutz vor Kurskapriolen

Volatilität
Die Volatilität an den Aktien Märkten steigt – Panik wäre jetzt aber fatal. Wir zeigen, wie man auch in volatilen Aktienmärkten geschickt manövriert.

Um nicht in sogenannte Bärenfallen zu tappen, sollten Anleger vor allem eines bewahren: Einen kühlen Kopf. Dazu gehört nicht nur bei fallenden Kursen nicht mit der Masse mitzulaufen, sondern übrigens auch in Kurstälern beherzt zuzugreifen. Was wir aktuell sehen, ist eine gesunde Korrektur in einem heißgelaufenen Aktienmarkt. Da aber  gleichzeitig die Weltwirtschaft brummt, dürften steigende Unternehmensgewinne den Trend bald wieder aufnehmen. Vergessen wir auch nicht: das gerade freigewordene Kapital wird über kurz oder lang wieder den Weg in den Aktienmarkt finden –  zumindest teilweise. Denn selbst durch die geplanten Zinserhöhungen wird es so schnell keine unschlagbaren Zinsen am Anleihemarkt wie vor Jahrzehnten geben. Das Szenario für Aktien ist nicht so aussichtslos, wie es aktuell gespielt wird.

Profit aus der Volatilität ziehen

Bei steigender Volatilität sieht man neben der Umschichtung in festverzinsliche Anlagen immer auch einen zweiten Trend: Anleger greifen vermehrt bei  konjunkturunabhängigen Werten zu. Raus aus den Wachstumswerten – rein in Pharma, Nahrungsmittel und Energieversorger. Der Grund: während Wachstumswerte meist hoch verschuldet sind und durch steigende Zinsen überdurchschnittlich leiden, können die sogenannten defensiven Aktien mit ihrem stetigen Cashflow punkten.

Investieren in den Volatilitätsindex

Die schöne Anlagewelt bietet natürlich auch Privatinvestoren die Möglichkeit direkt auf die Volatilität zu wetten. Zu jedem Index gibt es immer auch ein ETF, so natürlich auch auf den Volatilitästindex des DAX (VDAX) oder sein amerikanischen Pendant den VIX. Neben ETF gibt es natürlich auch Zertifikate diverser Banken auf steigende oder fallende Indexstände. Dabei muss aber immer auch das Emittentenrisiko im Hinterkopf bleiben, denn Zertifikate sind Schuldverschreibungen, die im Falle einer Pleite des Emittenten wertlos verfallen würden. In die Kategorie Schuldverschreibung gehören auch die in letzter Zeit beliebt gewordenen ETN (Exchange Traded Notes). Auch mit ETN lässt sich auf die Volatilitätsentwicklung wetten.

Foto: Jose Truchado / freeimages.com