Geldautomat

Verbraucherschützer stellen Gebühren kreativer Banken auf den Prüfstand – ein Kontowechsel kann sich lohnen!

Ohne Zinsen keine Rendite – das gilt nicht nur für Anleger, sondern auch für Banken. Während Anleger noch mit homöopathischen Minizinsen auf dem Tagesgeld beruhigt werden, verhagelt die Lage den Banken massiv die Bilanz. Das macht dann kreativ. So verlangen manche schon Negativzinsen bei vermögenden Kunden, beleghafte Überweisungen kosten Geld und das kostenlose Girokonto ist ein Auslaufmodell. Am interessantesten in der letzten Zeit aber war die Idee den Bankkunden ihr eigenes Geld zu verkaufen: Rund 40 Sparkassen und mindestens 150 Volksbanken verlangen mittlerweile von ihren eigenen Kunden Gebühren, wenn diese am Geldautomaten Geld ziehen. Wohlgemerkt: von den eigenen  Kunden, nicht von Fremdkunden.

Verbraucherschützer klagen gegen Bankgebühren

Das geht vielen zu weit und jetzt ziehen die ersten Verbraucherschützer gegen die Gebühren vor Gericht. Das wird aber die Gebühren nicht kippen, da ist jede Bank frei in der Gestaltung. Bemängelt wurden von den Verbraucherschützern lediglich, dass die betreffenden Banken ihre Kunden nicht rechtzeitig über die Preisänderung und die Möglichkeit der fristlosen Kündigung informiert haben. Ein Formfehler, mehr nicht.

Geldautomat
Gebühren für Geldabheben – Banken werden immer kreativer.

Jeder Onlineshop ist verpflichtet seine Preise inkl. Mehrwertsteuer prominent anzuzeigen. Banken hingegen können die Preise für ihre Dienstleistungen auf einem Aushang „verstecken“. Warum werden sie nicht verpflichtet auf dem Geldautomaten den Preis für die Abhebung anzuzeigen – und zwar nicht nur für Fremdkunden?

Wie verdammt hoch bei den Banken das Wasser mittlerweile stehen muss, zeigt hingegen eine andere Untersuchung des Magazins Capital. Demnach werden sich die Banken durch die Abhebegebühr alles andere als eine goldene Nase verdienen. Capital schätzt die Einnahmen auf 20 Millionen – höchstens! Das sind deutlich weniger, als jene heute inflationsbereinigten 35 Millionen, die seinerzeit Deutschbanker Hilmar Kopper als „Peanuts“ bezeichnete.

Der Kreativität sind weiterhin keine Schranken gesetzt. So gibt es bei einigen Volks- und Raiffeisenbanken sogar zeitlich begrenzte Gebühren fürs Geldabheben. Wer abends oder in der Mittagszeit Geld abhebt, zahlt aufgrund des erhöhten Sicherheitsbedarf mehr, als in der übrigen Zeit…

Keine Angst vorm Kontowechsel

Man darf also gespannt sein, auf welche Ideen die Banken noch kommen. Tatenlos zusehen, wie einem das Geld aus der Tasche gezogen wird, muss man hingegen nicht. Es gibt ja auch noch andere Banken auf der Welt und eine Trennung von seinem bisherigen Kreditinstitut geht schneller, als gedacht. Und die Auswahl ist groß, vor allem, wenn man nicht auf eine Filialbank angewiesen ist. Im Prinzip ist es sinnvoll, altes und neues Konto kurze Zeit nebeneinander herlaufen zu lassen. So kann einem  kein Dauerauftrag  durchrutschen. Übrigens: Viele Banken bieten einen sogenannten Umzugsservice an. Sie informieren anhand der letzten Auszüge Arbeitgeber, Stadtwerke und Co über das neue Konto.