Steuersoftware

Steuerklärung mit Steuersoftware – ein Vergleich

Alle Jahre wieder steht im Frühjahr die Steuererklärung auf der Agenda. Und da sich die Politik irgendwie nicht zu einer Vereinfachung, wie der Steuererklärung auf dem Bierdeckel, durchringen kann, werden auch dieses Jahr wieder landauf landab Schuhkartons mit Belegen gewälzt und Formulare ausgefüllt und am Schluss unterschreibt man dann eine Erklärung von der man a) nicht weiß ob das alles so richtig ist und b) immer ein mulmiges Gefühl bleibt nicht alles abgesetzt zu haben, was man auch hätte absetzen können. Abhilfe versprechen da Steuersoftware Anbieter, die mit ihren Produkten in unterschiedlichen Preissegmenten gegeneinander antreten. Als Kaufargument führen die Hersteller an, dass die Erstattung bei Einsatz von Steuersoftware wesentlich höher ausfällt, als ohne. Während ein Steuerpflichtiger im Durchschnitt rund 800 Euro vom Staat erstattet bekommt, sind es für Nutzer von Steuersoftware fast 1.400 Euro. Da lohnen sich dann auf jeden Fall schon mal die Anschaffungskosten.

Steuererklärung mit dem WISO Steuersparbuch

steuersoftware-2015Allerdings fallen die Anschaffungskosten auch jedes Jahr an, denn die Gesetze ändern sich ständig. Die aktuelle Steuersoftware mit Versionsnummer 2016 benötigen Sie für die Einkommensteuererklärung 2015 und nur in ihr sind die aktuellen Steuergesetze für 2015 berücksichtigt. Für ganz eilige, bei denen sich zum Vorjahr kaum etwas geändert hat, bietet die Finanzverwaltung eine vorausgefüllte Steuererklärung an, die mit der Steuersoftware abgerufen werden kann. Daten wie Name und Geburtsdatum, Adresse und Religionsangehörigkeit sind dann bereits genauso in das Steuerformular eingetragen, wie die dem Finanzamt bereits bekannten Daten von Krankenkasse, Rentenversicherung und Arbeitgeber. Hier genügt eine günstige Steuersoftware, bzw. das komplett kostenlose Elster Programm der Finanzbehörde.

Wer aber als Börsenteilnehmer aufgrund seiner Kapitalerträge im Vergleich zum „normalen“ Steuerpflichtigen ja doch das ein oder andere Formular mehr auszufüllen hat, muss schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Auch ich setze seit Jahren auf das WISO steuer:Sparbuch 2016 (für Steuerjahr 2015), das aber mit fast 40 € zur Riege der Premium Steuersoftware gehört. Die Bedienung ist auch bei komplexen Steuerfällen einfach und man hat aufgrund der Interviewfunktion das gute Gefühl nichts vergessen zu haben. Auch die Plausibilitätsprüfung ist ein Tool, das man nicht vermissen möchte. Dabei checkt die WISO Software nicht nur, ob die eingegebenen Daten auch dem Finanzamt komisch vorkommen könnten, sondern auch, ob das Ganze auch eine Steuerersparnis zur Folge hätte. Ansonsten werden die Daten nicht übernommen. Kunden, die jedes Jahr mit dem Produkt arbeiten, können ihre Vorjahresdaten importieren und kommen somit schneller durch die Erklärung. Das war auch einer der Gründe für meine langjährige WISO Treue. Doch dieses Jahr will ich mal was anderes ausprobieren.

T@x 2015 – die günstige Alternative

Ebenso wie das WISO Steuer Sparbuch kommt auch die T@x 2015 aus dem Hause Buhl. Mit knapp 15 € ist sie aber wesentlich günstiger, weil sie als abgespeckte Variante dienen soll. Dennoch soll sie sämtliche Einkunftsarten, wie Kapitalerträge, Einkünfte aus selbständiger und nichtselbständiger Arbeit, Renten etc. berücksichtigen und damit ebenfalls für Arbeitnehmer, Kapitalanleger, Rentner und Vermieter nutzbar sein. Was auffällt ist, dass die Software auf den – meines Erachtens – überflüssigen Multimedia Schnickschnack der WISO Version weitestgehend verzichtet. Statt Filmchen zu Steuerfällen beschränkt sich die Software auf das Wesentliche, wobei die Fragebogen Version den Steuerpflichtigen ebenso sicher durch die Anwendung führt, wie die Interview Funktion des Flagschiffs. Zwar verzichtet man auf den virtuellen Steuerberater, bekommt aber ebenfalls eine Plausibilitätsprüfung angeboten. Wichtig für Kapitalanleger: Auch Kapitalerträge können erfasst werden, genauso übrigens wie Lohn Ersatzleistungen oder Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung. Ebenfalls enthalten sind Musteranschreiben an das Finanzamt, sowie eine umfangreiche Gesetzestext- und Urteilssammlung. Und wer sich an offene Verfahren vor dem Bundesfinanzhof anhängen möchte, findet eine Liste der anhängigen Verfahren.

Fazit: T@x 2015 ist nicht so aufgebläht, wie das WISO Steuer Sparbuch und hat weniger Komfort. Wer aber seine Steuererklärung nicht zum ersten Mal macht, kann auf die Erklär-Filmchen ohnehin verzichten und spart dadurch schon bevor er seine Erklärung abgegeben hat. Die Software eignet sich auch nicht nur für besonders einfache Steuerfälle, wie bei dem Preis zu erwarten gewesen wäre, sondern ist meines Erachtens eine wirkliche Alternative zur Premiumversion von Buhl. Die beigelegte Begleitliteratur in Form eines Buches greift verschiedene Steuer-Sparmöglichkeiten in gedruckter Form auf, ohne dass man sich erschlagen fühlt. Die 15 € sind insofern gut investiertes Geld und absolut zu empfehlen, bevor man sich durch das sperrige ELSTER Formular der Finanzverwaltung arbeitet.

Mit dem WISO steuer:Sparbuch 2016 (für Steuerjahr 2015 / Frustfreie Verpackung) erledigen Sie Ihre Steuererklärung für 2015 ganz einfach selbst am PC. Die Rundum-Sorglos-Lösung für Angestellte, Arbeiter, Beamte, Rentner, Pensionäre, Anleger, Vermieter und Selbständige.Der Marktführer und vielfache Testsieger führt Sie am Bildschirm mit cleveren Tipps zur optimalen Steuererklärung 2015.
 Die günstige Alternative ist tax 2016 (für Steuerjahr 2015 / Frustfreie Verpackung)Übersichtlich, verständlich und zu einem besonders günstigen Preis führt die Software zur ordentlichen Steuererklärung 2015. Die ideale Steuersoftware für alle, die ihre Steuererklärung bisher mit dem amtlichen Vordruck oder ElsterFormular gemacht haben.

Übrigens: Da beide Steuer Software aus dem Hause Buhl stammen, ist der Import von Altdaten aus verschiedenen WISO Software Produkten, wie Mein Geld, Börse oder Hausverwalter  zum t@x 2015 kein Problem. Blöderweise werden die Daten aus dem Steuer Sparbuch nicht übernommen. Da muss man dann selbst nochmal ran.

Foto: boersenblog.biz

3 Kommentare

  1. Was hat die Wiso Software eigentlich mit der Sendung zu tun? Wird die nicht bereits von unseren Gebühren bezahlt? Insbesondere die Änderungen bei der Krankenkasse ärgern mich jedes Jahr. Ein einfacheres System bei Krankenversicherung, Zusatzversicherung usw. wäre sehr hilfreich.

  2. Die Beschreibungen lesen sich für jeden der es „nur“ im Hausgebrauch anwenden will auch schon recht viel versprechend. Nur mal ehrlich, wer von uns Normalos weiß denn wirklich was man absetzen kann und was nicht?! Es gibt da soviel was sich ständig ändert….

    Klar kann sich die Investition sehr lohnen, doch um soviel zurück erstattet zu bekommen muss man auch viel Steuern zahlen. Und das ist das größte Problem 😉
    Mein Fazit es lohnt sich nur wenn man entsprechend verdient.

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