Apple, das Unternehmen, das eher keine Kunden hat, sondern Fans plant einen Aktiensplit. Beim Wort Aktiensplit haben dann einige tech-affine Aktienbesitzer erst mal kurz geschluckt. Denn vor ein paar Wochen hatte auch google seine Aktien gesplittet. Dabei gab es bei google-Aktionären ein böses Erwachen: Sie mussten Abgeltungssteuer zahlen und nicht wenige mussten Anteile verkaufen um die Steuern aufzubringen. Die große Frage ist nun: Droht den Apple Aktionären etwas ähnliches?
Der Unterschied zwischen dem google- und Apple-Split ist aber folgender: Während google im Zuge des Splitts mit den C-Class-Shares eine neue Aktiengattung in Umlauf brachte, splittet Apple seine Anteil nur rechnerisch. Der Wert und die Bezeichnung der Aktie bleibt gleich, es gibt eben im Anschluss nur mehr davon
Warum splittet ein Unternehmen überhaupt seine Aktien?
Durch einen Aktiensplitt bleibt der Unternehmenswert gleich, er verteilt sich jetzt nur auf mehr Anteile. Was also soll das? Nun, durch den optisch gesunkenen Anteilspreis wird die Aktie für viel mehr interessierte Anleger interessant. Wer sich beim Beispiel Apple keine Aktie für 600 $ leisten konnte oder wollte, kann sich nach dem Split im Verhältnis 7:1 den Anteilsschein für knapp 85 $ ins Depot legen. Das lockt viele Kleinanleger an und stützt so den Kurs. Jeder Anleger, der bereits Apple Aktien im Depot hatte, hat jetzt eben siebenmal so viele. Rein rechnerisch ist sein Appel Depotwert gleich geblieben.Der umgekehrte Weg: Reverse Split…Es geht aber auch in die andere Richtung. Wenn der Wert eines Anteils massiv gesunken ist, greifen die Unternehmen oft zu einem Reverse Split. Sie legen mehrere Aktien zu einer zusammen. Der Wert der Anteile steigt, während es gleichzeitig weniger Aktien gibt. Das optisch so aufgemotzte Unternehmen zeigt mit einem hohen Aktienkurs plötzlich Stärke. So geschehen zuletzt im DAX bei der Commerzbank. Durch die Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1 verzehnfachte sich der Wert der Commerzbank-Aktie von einem auf zehn Euro. Das Unternehmen konnte daraufhin eine Kapitalerhöhung durchführen, die bei einem Aktienwert von unter einem Euro nicht genehmigt worden wäre. | |
…oder auch gar kein Split
Es gibt sogar Unternehmen, die eine Aktiensplit kategorisch ablehnen. So stieg der Wert von Berkshire Hathaway seit 1962 von 7 € auf mittlerweile charmante 137.000 €. Kein Wert also den man sich mal so eben ins Depot kauft. Um aber auch für Kleinanleger erschwinglich zu werden, hat Investorenlegende Warren Buffett eine eigene Aktienklasse geschaffen: Die B Shares, die bei knapp 90 € notieren. Erschwinglich also, aber auch sie haben einen kleinen Haken: Warren Buffett hält Dividendenzahlungen für schädlich. Wenn man also in Berkshire Hathaway investiert muss der Gewinn aus der Wertsteigerung kommen. Aber dass Buffett das beherrscht, sieht man an der Entwicklung seiner A Shares!
Foto: boersenblog.biz
Wie wirkt sich der Split bei Apple denn langfristig auf den Kurs aus, sollte man seine Aktien vorher verkaufen?
Moment ich guck mal eben in meine Glaskugel. Aha! Im Ernst: Wenn ich das wüsste… Letztlich hängt der Kursverlauf jeglicher Aktien am Unternehmensgewinn und natürlich an den Aussichten. Aber was man da so von Apple so hört, solte das nicht allzu schlecht aussehen. Man muss jedoch kein Prophet sein um vorauszusehen, dass die Apple-Jünger dem Unternehmen die Bude einrennen werden, wenn das neue iPhone 6 rauskommt. Das dürfte dem Unternehmen und damit auch der Aktie einen Schub geben.