Trump und die Börse

Warten auf den Knall – Trump und die Börse

Nun ist er im Amt und alle beschwichtigenden Stimmen sind nach der Antrittsrede von Donald Trump leiser geworden. Es scheint, dass der neue amerikanische Präsident dort weiter machen will, wo er im Wahlkampf aufgehört hat. Abschottung mit Krawall scheint tatsächlich das neue Gesicht Amerikas zu werden.

Das wiederum könnte dann aber auch für ein abruptes Auslaufen der Trumprallye sorgen. Nach dem Wahlsieg legte der Dow immerhin schon fast 10% zu, wobei amerikanische Aktien ohnehin schon recht ambitioniert bewertet waren. Zwar steigen – rein statistisch gesehen – in den ersten ein, zwei Wochen nach der Amtsübernahme eines neuen US-Präsidenten die Kurse (das aber haben sie nach der Wahl bereits vorweggenommen), bevor sie dann – ebenfalls statistisch gesehen – wieder um rund 3,8 % fallen. DAS steht dann eben  noch aus.

Unsicherheit und Börse – das wird nicht gutgehen.

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Wenn Trump weiterhin so durch die gegen trampelt, könnte es statt Feuerwerk eine Kettenreaktion an der Börse geben.

Jetzt also wird Trump langsam die Maske fallen lassen. Mit der Kündigung des TTP (Trans-Pacific Partnership) Abkommens zeigte er auf jeden Fall schon mal in einer der ersten Amtshandlungen, wohin die Reise gehen wird. Zwar verharren die Börsen noch in einer Seitwärtsrange, doch wie lange behalten die Investoren die Nerven? Ein Warnzeichen sind die immer enger werdenden Handelsspannen. Es könnte also schnell sehr ungemütlich werden.

Vor allem, wenn Trump weiter seine Elefant-im-Porzellan-Laden-Mentalität pflegt. Ein Handelskrieg mit anderen Ländern, z.B. China wird fatal enden. Aber auch der negative Einfluss Trumps auf die ohnehin schon labile Lage in Europa können die Märkte erschüttern. Es zerren viele zersetzende Kräfte  am Gebilde und in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden stehen Wahlen an. In allen Ländern sind Populisten am Werk und im Herbst könnte Europa vor einem Scherbenhaufen stehen.

Depot wetterfest machen, es wird stürmisch!

Vor extrem volatilen Märkten wird also gewarnt, das Auslaufen der Trumprallye könnte der Startschuss  für eine Achterbahnfahrt sein. Da nutzt es dann auch nicht wirklich was, wenn –  auch wieder statistisch gesehen – im ersten Jahr eines neuen Präsidenten die Aktienkurse von März bis Juli um 7,9 % zulegen. Statistisch gesehen gab es solche Präsidenten eben auch sehr selten.

Es kann also nichts schaden, wenn man sein Depot defensiver ausrichtet, bevor man sich plötzlich mittendrin im Aufzug nach unten wiederfindet. Das hat dann auch den Vorteil im Keller Cash zu haben um eventuell günstig an Qualitätsaktien zu kommen.