Dividenden 2017

Tsunami Warnung – Geldflut im Anmarsch

Dabei sprechen wir erstmals nicht von der EZB und den weit geöffneten Geldschleusen. Nein, bei dieser Geldflut können alle etwas abbekommen –  es sei denn sie sind Aktienverächter. Über 31 Milliarden rollen da nämlich nach Berechnungen des Handelsblattes alleine auf die Aktionäre der 30 DAX Unternehmen zu. Das wäre eine Steigerung von 7% zur ohnehin schon rekordverdächtigen Ausschüttung des Vorjahres.

Zwar sind die endgültigen Zahlungsvorschläge der Vorstände noch nicht raus (das passiert meist erst im Frühjahr), das Handelsblatt hat jedoch Aussagen der Vorstände, die Neunmonatszahlen, sowie die Dividendenpolitik der Unternehmen ausgewertet. Demnach dürften 22 der 30 Dax-Konzerne ihre Dividende erhöhen. Dazu zählt das Blatt etwa Adidas, SAP oder auch Daimler, das alleine voraussichtlich 3,5 Milliarden auskehren wird. Daimler kommt damit auf eine Dividendenrendite von mehr als 5%. Nicht schlecht in Zeiten der Nullzinspolitik, doch leider profitieren hierzulande eben zu wenige Anleger davon. Die Deutschen sind eben Aktienmuffel und so geht das Geld dann eben ins Ausland oder an ausländische  Staatsfonds. Schade.

Schade auch, dass Aktionäre von 3 Unternehmen leer ausgehen dürften: Bei Deutsche Bank und Commerzbank fällt die Zahlung sehr sicher aus, RWE dürfte schwer auf der Kippe stehen – mit größerer Tendenz zu Null. EON hingegen wird was zahlen, aber wahrscheinlich weniger.

Wie kann man am Dividendenrekord teilnehmen?

dividenden-2017
Auch 2017 werden sich die Aktionäre der 30 DAX Konzerne über steigende Dividenden freuen dürfen.

Die Dividende fließt auf das Konto dessen, der am Tag der Hauptversammlung die Aktie hält. Wer dabei sein will, muss also spätestens einen Tag vor der HV seine Order platziert haben. Da die Kurse aber im Vorfeld der Hauptversammlung schon stark gestiegen sein können, lohnt es sich vorher bei Kursschwäche dividendenstarke Aktien einzukaufen.

Dividenden sind für die Performance eines langfristig aufgestellten Depot immens wichtig

Für all diejenigen, die Aktien noch als langfristige  Geldanlage sehen, ist die jährliche Dividendenzahlung wichtiger Bestandteil der Performance ihres Depots. Vor allem dann, wenn die Dividenden nicht verbraten werden, sondern wieder reinvestiert. Ein Beispiel: In einer Studie wies die London Business School nach, dass sich ein im Jahr 1900 in US-Aktien investierter Dollar bis heute auf über 600 Dollar summiert hätte. Ohne Dividendenzahlungen hätte sich der Betrag lediglich versechsfacht. Nun wird sich der ein oder andere zu Recht fragen, ob sich irgendwo auf der Welt jemand findet, der exakt so gehandelt hätte und wie es ihm mit seinen 114 Jahren so geht.

Legitim auch der Einwurf, dass Otto Normalaktionär nicht jedes Jahr seine Dividenden reinvestieren kann, da die Bankgebühren einen Teil des Gewinns schon wieder auffressen. Aber: man kann die Dividenden auch über ein paar Jahre ansparen und bei eine Börsenschwäche substanzstarke Aktien mit guter Dividendenrendite günstig einsammeln.

Foto: Miroslav Sárička / freeimages.com