Mit der Tochter Ergo mischt die Münchener Rückversicherung auch im Geschäft mit Erstversicherungen mit

Aktienrückkaufprogramm bei Rückversicherungen

Versicherungsaktien müsste man haben. Vor allem Aktien der großen Rückversicherungen öffnen ihre Schatullen und schütten aus, was das Zeug hält. Neben Swiss Re und Hannover Rück, hat jetzt auch die Münchner Rück (MüRü) angekündigt nicht nur die Dividende kräftig zu erhöhen sondern auch eigene Aktien zurückzukaufen. Es scheint also, dass die Unternehmen im umkämpften Versicherungsmarkt zur Zeit keine geeigneten Ziele für Übernahmen sehen und das überschüssige Geld lieber an ihre Aktionäre ausschütten.

Dabei fällt auf, dass vermehrt zum Mittel des Aktienrückkaufs gegriffen wird. Bei der Münchner Rück ist dies sogar das dritte Programm in Folge. Wie aber kommen Aktienrückkaufprogramme dem Aktionär zugute?

Münchner Rück kauft Aktien in Höhe von knapp 3% des Grundkapitals auf

und nimmt dafür beim derzeitigen Kurs knapp 1 Milliarde Euro in die Hand. Die 5,3 Millionen Aktien, die das Unternehmen dafür bekommt werden eingezogen und vernichtet. Dadurch verteilt sich der Gewinn auf weniger Aktien und nebenbei steigt die Dividendenrendite, sodass die Aktie immer interessanter für Anleger wird. Der Kurs sollte dadurch zulegen und das wiederum kommt dann dem Aktionär zugute.

Mit der Tochter Ergo mischt die Münchener Rückversicherung auch im Geschäft mit Erstversicherungen mit
Mit der Tochter Ergo mischt die Münchener Rückversicherung auch im Geschäft mit Erstversicherungen mit

Statistisch gesehen legt eine zurückgekaufte Aktie mittelfristig tatsächlich mehr zu, als vergleichbare Aktien. Dabei spielt natürlich auch die enorme Nachfrage nach der Aktie eine gewichtige Rolle, wenn wie im Fall MüRü gleich mehrere Millionen Aktien angekauft werden. Gesetzlich gesehen sind Aktienaufkäufe durch das eigene Unternehmen auf 10% des Grundkapitals gedeckelt. Auch die Hauptversammlung muss dem Ansinnen erst zustimmen. Dennoch sind Aktienrückkäufe, vor allem in Verbindung mit einer Erhöhung der Dividende ein probates Mittel zur Kurspflege – vor allem, wenn diese kontinuierlich stattfinden. Ein einmaliges gutes Jahr bringt nichts, wenn es im Jahr darauf dann Dividendenkürzungen beschlossen werden.

Und so muss man auch bei der Münchner Rück genau hinsehen, denn der Vorstand stimmt die Anleger schon mal auf sinkende Rendite im nächsten Jahr ein. Statt 3,2 Milliarden Gewinn werden es wohl nur noch etwas zwischen 2,5 und 3 Milliarden werden. Grund ist der Verzicht auf unrentable Verträge gepaart mit sinkenden Prämieneinnahmen. Diese Probleme würde so manches Unternehmen dennoch mit Kusshand nehmen.

Foto: boersenblog.biz