Brexit

Mit Faktor Zertifikaten auf den Ausgang des Brexit wetten.

Nicht mehr lang ist es hin: die Briten stimmen über den Verbleib in der europäischen Union ab. An den Märkten ist man in den letzten Tagen nervös geworden, die Kurse der Aktien unisono in den Keller gerauscht. Kommt der Brexit, dann ist ausgemacht, dass der Kursrutsch kurzfristig weitergehen dürfte. Ein Verlust von ca. 25 % stehen im Raum, das Pfund dürfte folgen und sich ebenso im Keller umsehen. Was wenn der Brexit ausbleibt? Na dann geht’s eben umgekehrt, eine Erleichterungsrally dürfte folgen. Jetzt muss man nur noch wissen, ob rot oder schwarz und dann seinen Einsatz auf den Tisch legen.

Mit dem richtigen Vehikel kann das Ganze dann ja noch gehebelt werden. Schnelles Geld winkt und doch scheut so mancher die klassischen Hebel, wie Optionsscheine oder Mini Long/Mini Short. An heißen Papieren hat sich eben so mancher schon mal die Finger verbrannt: Knock Out- Schwellen, Laufzeitende und Co sind oft schneller erreicht, als einem das lieb sein kann.

Die neuen Hebelzertifikate sind nicht wirklich risikoloser als Klassische Optionsscheine

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Die neuen Hebelprodukte verlieren vor allem bei Schaukelbörsen an Wert.

Sie heißen Turbo ETF oder Faktor Zertifikate und versprechen, mit einem festen Hebel einem basiswert zu folgen. Ohne Laufzeitbegrenzung und ohne Knock-Out, dafür immer mit gleichem Hebel. Klingt gut, da kann man doch eine Schwächephase im Basiswert auch mal aussitzen. Ist das so?

Leider nein. Vor allem in Phasen in denen die Kurse stark schwanken, aber letztlich seitwärts tendieren, drohen Kursverluste. Das liegt am konstanten Hebel, der täglich eine neue Basis hat. Ein Beispiel: Fällt der Index an einem Tag um 1%, so fällt ein Faktor Zertifikat mit Faktor 2 um 2%. Fällt der Dax also an diesem Tag von 10.000 Punkten auf 9.900, so fällt das Zertifikat von 10 Euro auf 8 Euro. Am nächsten Tag steigt der Dax wieder die 100 Punkte und performt damit 11%. Das Zertifikat legt entsprechend des Faktors 22% zu, beginnt aber bei 8 Euro und steht damit am Ende des Tages bei 9,78 €.

In volatilen Zahlen verliert also das Zertifikat aufgrund des konstanten Hebels täglich an Wert, selbst wenn der Basiswert die richtige Tendenz zeigt.

Mit Hebelprodukten kann mal also durchaus mal auf einen kurzfristigen Trend setzen, aussitzen kann man aber Kursschwächen weder mit den klassischen Produkten, noch mit den neuartigen Hebel Instrumenten. Sie bleiben Jetons, die man auf rot oder schwarz legt und die dann kurzfristig gewonnen haben oder eben auch nicht. Wem das zu heiß ist, kann nach Aktien Ausschau halten, die im Zuge der Brexit Diskussion in Massenhaft genommen werden.
Foto: Milan Jurek / freeimages.com