Licht am Ende des Tunnels?

Fiscal Cliff – die andere Sichtweise

Nun ist es gerade ein paar Tage her, da hat sich mit Obama der alte Präsident in den Staaten wieder durchgesetzt. Doch statt der erhofften Rallye an den Aktienmärkten rückten sofort wieder Eurokrise und vor allem die sogenannte finanzpolitische Klippe, die „fiscal cliff“ in den Anlegerfokus.

Was ist die fiscal cliff?

Licht am Ende des Tunnels?
Licht am Ende des Tunnels?

Die USA sind hoch verschuldet und statt Ausgaben zu kürzen, bedient sich seit Jahrzehnten jeder Präsident einer lockeren Finanzpolitik. Das Haushaltsdefizit wird kontinuierlich angehoben um die Wirtschaft am Leben zu halten. Das kann auf Dauer nicht gut gehen, daher haben sich Demokraten und Republikaner vor der Wahl bereits auf eine Obergrenze geeinigt. Um diese einzuhalten, treten einige Maßnahmen in Kraft, sollten sich die Finanzpolitiker der beiden großen Parteien nicht noch auf ein gemeinsames Vorgehen einigen.

Dabei handelt es sich um Steuererhöhungen, gepaart mit der Kürzung staatlicher Ausgaben in Höhe von 5 % des Bruttoinlandsproduktes. Was erstmal gut klingt, würde die USA und damit auch die Weltwirtschaft in eine Rezession katapultieren. So weit so schlecht. Doch was kaum einer bedenkt, ist die Möglichkeit ,dass die Aktienmärkte durch die Wiederwahl durchaus auch profitieren können. Denn die Geldpolitik der Fed ist letztlich die Feldpolitik des Präsidenten. Somit wurde nicht nur Osama im Amt bestätigt, sondern auch Ben Bernanke, der die US-Notenbank Fed leitet. Und der ist ja für seine Liebe zur Notenpresse durchaus bekannt.  So soll Bernanke einmal angeregt haben im Deflationsfall Dollars mit dem Hubschrauber abwerfen zu lassen, weswegen er in Finanzkreisen auch „Helicopter-Ben” genannt wird.

Lockere Geldpolitik wird sich fortsetzen

Man darf also weiterhin niedrige Zinsen erwarten, was ja für den Aktienmarkt nicht schlecht ist. Der Dow und der weiter gefasste S&P 500 sollten also nach unten abgesichert sein. Die langfristigen Folgen der lockeren Geldpolitik steht aber auf einem anderen Blatt. Die große Menge an Liquidität kann auch zu einer Blase am Aktienmarkt führen. Und das Platzen der einer Aktienmarktblase mit all seinen negativen Folgen für die gerade wieder aufblühende Aktienkultur in Deutschland wäre verheerend.  Das zarte Pflänzchen wurde nämlich gerade aus der Not der Anleger geboren, die ihr Geld in Tiefzinsphasen nicht inflationssicher anlegen können.

Foto: Leonardini / sxc.hu