Pro und Contra facebook Aktie

facebooks IPO, also der Börsengang der social Media Ikone, steht nun bevor und alle wägen ab: Wird es ein Debakel, da der angestrebte Börsenwert völlig überzogen scheint oder wird es ein Erfolg, so wie seinerzeit der Google Börsengang (siehe auch facebook geht an die Börse)

Zunächst mal sollte man die neue Generation, die sogenannte Generation Y, nicht mit der Generation der Witwen-un- Waisen-Papiere Anleger vergleichen. Die mit dem Web 2.0 aufgewachsene Generation Y setzt auch  bei Finanzen auf eigene Maßstäbe. Hatten bei Börsengängen wie von Microsoft oder Apple die Unternehmen bereits Werte geschaffen (z.B. durch die Entwicklung von Software), so stehen beim facebook Börsengang lediglich die hohe Anzahl der Mitglieder als Asset in den Büchern und befeuern die Phantasie: Was wenn facebook das Potenzial für Werbeumsätze durch seine enorme Mitgliederzahl hebt? Ein Unternehmen ohne handfeste Produkte wäre vor einigen Jahren doch bei Unternehmen komplett durchgefallen. Früher sind Investoren eingestiegen um einem bestehenden Produkt den Wachstumsschub zu geben, bei facebook wird es anders sein: Man will in eine Goldgrube investieren in der man weiß, das es viele Unzen zu holen gibt, aber keiner weiss wieviele.

Allerdings hat sich das Internet auch gewandelt: Nutzer und Kunden haben – auch wenn sie nichts kaufen – durchaus ihren Wert. Man kann sie mit Werbung binden. Zudem hat sich das Leben zunehmends ins Internet verlagert. Viele Jugendliche kommunizieren fast ausschliesslich über soziale Netzwerke miteinander. Dabei geben sie freiwillig derart viele Daten von sich Preis, dass sich alle, die mit George Orwell aufgewachsen sind, die Haare raufen. Aber und das ist das entscheidende, die digital Natives haben ihre eigene Definition von Datenschutz und Privatsphäre entwickelt. facebook wird in diesem Umfeld mit seinen Nutzerzahlen und -daten Gewinn machen. Und es wird funktionieren und in ein paar Jahren auch für die Generation X begreifbar geworden sein. Ich erinnere mich noch an dieselbe Diskussion zum google Börsengang.

Eins aber ist beim facebook Börsengang anders: Der Gründer Mark Zuckerberg weiss wie seine Kunden ticken und hat immer noch das Sagen im Unternehmen. Er hat nicht im Vorfeld seine Aktien an Investoren verkauft und sich damit aus dem operativen Geschäft verabschiedet. Er verfolgt seine Idee weiter. Auch wenn der facebook Börsengang einiges an Übertreibung bietet: Die Generation Y ist in der Finanzwelt angekommen und mischt den Laden auf. Spannend bleib es allemal.

Ein Kommentar

  1. Eines kann man sicher annehmen, die Aktie wird am ersten Tag extrem in die Höhe schießen und sich dann wohl wieder weiter unten einpendeln. Für Risikospieler, die schnell Gewinn machen wollen ist der erste Tag am wichtigsten – man muss dann nämlich auch gleich wieder verkaufen.

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