Treppe abwärts: Gewinne sichern geht auf unterschiedliche Arten

Depotabsicherung – Mit Put-Optionsscheinen Gewinne sichern bevor es unruhig wird

Und schon wieder rollt ein Angriff auf das DAX Top, als wäre nichts gewesen. Glaubt man den Börsenprofis, hat aber die Anfälligkeit der Börsen zugenommen und es muss schon etwas Stock Picking sein, will man auch 2014 zu den Gewinnern am Aktienmarkt zählen. Nimmt aber die Volatilität zu, muss man einmal erzielte Gewinne bzw. seine gesamten Depotbestände gegen Turbulenzen absichern.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Depotabsicherung

Und wie es im Finanzbereich so üblich ist, geht das auf verschiedenen Wegen. Der einfachste ist sicherlich einen Stop-Loss zu setzen.  Bei der Stopp-Loss-Order sichert man sich eigentlich bereits erzielte Gewinne, sofern man sie schon hat, oder man begrenzt Verluste, wenn die Spekulation nicht aufgeht. Dabei wird im Vornherein ein Kurs (etwa 10% unter dem aktuellen) definiert, bei dem das Wertpapier automatisch verkauft wird.

Treppe abwärts: Gewinne sichern geht auf unterschiedliche Arten
Treppe abwärts: Mit Put Optionsscheinen Gewinne sichern.

Blöderweise stellt die gezogene Reißleine keine Kursgarantie dar, denn bei Erreichen des Limits wird das Wertpapier zum nächstmöglichen Kurs verkauft. Bei großen, liquiden Werten ist das sicherlich nicht so problematisch, bei einem exotischen Papier kann das aber auch schon mal wesentlich tiefer sein. Man sollte daher den Stopp Loss nicht an markanten, runden Kurspunkten setzen, sondern  lieber etwas darüber oder darunter. Auch ich habe gerade genau diesen Fehler bei einer Aktie gemacht: Als ich mich per Stopp Loss aus der exorbitant gestiegenen Softbank verabschieden wollte, hatte ich den SL bei 62 € gesetzt. Als der Kurs bis auf 62,02 € fiel war noch alles gut, der Eröffnungskurs am Tag darauf war dann schon nur noch 60,56 € und zu dem Kurs wurden sie dann auch verkauft. Ärgerlich, doch letztendlich immer noch früh genug.

Bei runden Summen liegen ausserdem oftmals auch die Stopp Loss Orders  anderer Marktteilnehmer, was den Verkaufsdruck erhöhen kann. Ärgerlich ist auch, wenn der Stopp Loss an schwachen Tagen ausgelöst wird und die Aktie kurz darauf wieder in die Spur kommt und ihren Anstieg wieder aufnimmt. Daher sollte der Stopp-Loss nicht zu eng gesetzt werden. Wo genau, das ist aber jedem selbst überlassen und entscheidet die jeweilige Risikobereitschaft. Bei vielen Onlinebrokern ist das Setzen und Nachziehen von Stopp Loss kostenlos. Insofern handelt es sich hierbei um die günstigste Variante der Depotabsicherung.

Depot absichern mit Optionsscheinen

Wer etwas Geld in die Hand nimmt und viele Aktien aus einem Index wie dem Euro Stoxx  oder dem DAX besitzt, kann sich auch mit Optionsscheinen gegen Verluste absichern. Dabei ist der Gedanke ganz einfach: Wenn die Kurse fallen, gewinnen Optionsscheine  an Wert. Dabei schaut man sich erst mal den Wert des Depots an. Bei einem Depotwert von 20.000 € mit hauptsächlich DAX Werten zum Beispiel könnte man wie folgt vorgehen: Man sucht einen Put-Optionsschein, dessen Basis sich nahe beim aktuellen Punktestand des DAX, also bei etwa 9.650 Punkten befindet. Optionsscheine besitze ein Bezugsverhältnis, das sagt aus, wie viele Einheiten eines Basiswertes durch einen Optionsschein verkauft werden können. Gehen wir in unserem Fall mal von einem Verhältnis 1:100 aus.

Wie viele Optionsscheine braucht man um sein Depot abzusichern?

Zunächst wird der Punktestand des Dax mit dem Bezugsverhältnis des Puts multipliziert:, also 9.650 (Stand DAX) mal 0,01 = 96,5. Mit dem Ergebnis dividiert man dann den Depotwert, also 20.000 : 96,5 und erhält die Anzahl der benötigten Puts, also knapp 207. Wenn der Put dann 3 € kostet, müsste man also etwa 620 € investieren um sein Depot gegen Verluste abzusichern. Da die volatilität zur Zeit noch historisch klein ist, ist die Absicherung auch noch günstig. Zieht die Volatilität aber, wie von vielen Experten erwartet an, so steigen auch die Absicherungsprämien. Man sollte als, sofern man den Expertenmeinungen folgen möchte, nicht mehr allzu lange Zeit verstreichen lassen um sein Depot sturmfest zu machen.

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