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Anlagestrategie 2017

Anlagestrategie 2017 – wohin steuert die Börse

Der Krieg in Syrien mit der folgenden Flüchtlingsdiskussion, der Brexit, der genauso unerwartet kam, wie der neue amerikanische Präsident, zu guter Schluss noch das Referendum in Italien – nein 2016 war wahrlich kein ruhiges Jahr für Anleger. Zwar trieben die politischen Faktoren jeweils Schockwellen durch die Märkte, diese beruhigten sich aber schnell wieder. Letztlich war das Jahr dann – börsentechnisch gesehen – durchwachsen mit Luft nach oben. Wer die Schwankungen allerdings mitreiten konnte, der hat auch in diesem Jahr seinen Schnitt gemacht. Politische Börsen haben eben kurze Beine.

Börsenjahr 2017 wird auch politisch beeinflußt

Eins ist schon mal sicher: Wesentlich ruhiger wird auch das kommende Jahr wohl kaum werden. Dafür stehen dann doch wieder einige politische Entscheidungen an. Nach der Vereidigung von Trump folgen Wahlen in Frankreich und den Niederlanden – jeweils mit der ganzen Diskussionsarie rund um eventuelle Euro Austritte. Zu guter Letzt wird dann auch in Deutschland ein neues Parlament gewählt. Drohende Konflikte rund um den Erdball tun ihr Übriges: Sieht also nicht wirklich nach einem ruhigen Jahr aus.

Das aber muss nun nicht per se schlecht sein. Man hat es ja auch dieses Jahr bereits gesehen: Wer bei nachlassenden Kursen beherzt zugegriffen hat, der hat seinen Schnitt gemacht. Anleger mit Sparplänen kennen den CostAverage-Effekt (Durchschnittskosteneffekt) bereits. Die besten Moment zu kaufen, sind eben die, wenn keiner Aktien haben möchte. Umgekehrt sollte man in Übertreibungsphasen auch ruhig mal Kasse machen. Sicher, dazu gehört Mut, doch ohne Risiko bleibt eben nur das Festgeldkonto.

Zinsen steigen – aber nur in den USA

Apropos Festgeldkonto. Auch das könnte sich so ganz langsam wieder lohnen –  aber nur in US Dollar. Die Fed dürfte die Leitzinsen auch in 2017 erhöhen. Damit leutet die  US Notenbank das Ende der Niedrigzinsphase ein. In Europa hingegen wird ein Zinsschritt nach oben noch lange auf sich warten lassen. Die Haushaltsprobleme, besonders in den südlichen europäischen Ländern, sind zu massiv. Somit wird eine vernünftige Rendite auch 2017 nur mit einem plus an Risiko möglich sein. Aktien bleiben erste Wahl und allererste Wahl ist, diese in schwachen Momenten zu kaufen. Diese schwachen Momente werden kommen, Spezialisten rechnen 2017 mit volatilen Märkten. Cash zu halten und im richtigen Moment zuzuschlagen dürfte die richtige Strategie auch für 2017 sein.

Eines sollten sich Anleger nämlich immer vor Augen halten: Trotz aller Krisen und weltpolitischer Gefahren ist Panik ein schlechter und vor allem teurer Ratgeber. Viele Entwicklungen sind nämlich in den Kursen bereits eingepreist.

Kristian Kretschmann

beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit Wirtschaft und wurde schnell Fan von Aktien, Aktienfonds und sonstigen Alternativen zum Sparbuch. Auf www.boersenblog.biz veröffentlicht er seine Gedanken zu interessanten Unternehmen, deren Aktien, sowie wirtschaftlichen Zusammenhängen. Das alles aber immer subjektiv und daher gilt: Alle Inhalte dienen nur zur Unterhaltung und stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten dar. Gemäß §34b WpHG weise ich darauf hin, dass der Autor dieses Blogs Aktien der jeweils angesprochenen Unternehmen hält oder halten könnte und somit ein möglicher Interessenkonflikt besteht. Erklärung von in diesem Artikel gebrauchter Börsenbegriffe.