Glänzt immer: Goldmünzen zur Depotbeimischung

Warum der Goldpreis noch viel tiefer fallen kann

Immer mehr liest man jetzt vom Ende der Rohstoff Hausse, die seit Jahrzehnten andauert. Der enorme Rohstoffhunger der Emerging Markets, allen voran Chinas, scheint etwas gesättigt. Wie heftig die Verluste sein können, hat gerade der Goldpreis angedeutet. Wurde das gelbe Metall von Analysten und Crashproheten in immer schwindelerregendere Höhen gepusht, so schmierte es zuletzt brutal ab. So brutal, dass jetzt wieder Stimmen aufkommen, die zum Einstieg blasen.

Inflation als Argument für Gold

Riskante Anlageklasse: Gold gilt nicht mehr als sicherer Hafen
Riskante Anlageklasse: Gold gilt nicht mehr als sicherer Hafen

Die Notenbanken rund um den Globus werfen mit Geld nur so um sich, das ist bekannt. Die Angst vor der Geldschwemme schürt dabei die Angst vor der Inflation und liefert somit das beste Argument für den Goldkauf. Blöderweise ist das aber nur die halbe Wahrheit. Denn auf den zweiten Blick betrachtet ist diese Inflationspanik ein deutsches Phänomen. und damit – global gesehen – zu klein für einen breiten Anstieg des Goldpreises. Denn rund um den Globus ist wenig Inflation in Sicht. Japan zum Beispiel gibt gerade ziemlich viel Geld aus um etwas Inflation hinzubekommen. Dort grassiert die viel gefährlichere Deflation, also das Problem, dass Waren immer günstiger werden und somit die Wirtschaft gefährden. Auch die Tatsache, dass die FED gerade angedeutet hat die geldpolitischen Zügel wieder anzuziehen, spricht gegen Inflation und damit indirekt auch gegen einen steigenden Goldpreis.

Abgesehen davon, erleben wir in Deutschland mit einer Preissteigerung von durchschnittlich 1,5 % eine mehr als dezente Inflation. Irgendwie scheint also eher die Deflation, nicht Inflation, das globale Dorf zu bedrohen. Das größte Kaufargument für Gold ist also in Wirklichkeit gar keins.

Gold ist kein sicherer Hafen mehr

Dazu passt eine kleine Meldung, die gestern im Handelsblatt zu lesen war. Demnach befragt die Citigroup  mehrere tausend Privatanleger und Profis pro Quartal nach ihrer Meinung zur Marktentwicklung.  Diese sahen bereits im letzten Quartal einen Einbruch beim Goldpreis und es scheint diesmal noch viel schlimmer zu kommen. Im neusten Quartalsbericht ist sogar  „vom freien Fall“ die Rede. Einen Boden, den viele Analysten beim Gold bereits ausgemacht haben wollen, sieht die Citi damit nicht. Auch die Tatsache, dass ein Unzenpreis unter 1.200 Dollar für Minenbetreiber nicht mehr wirtschaftlich ist und sie Minen schließen würden, halte ich für Blödsinn. Denn auch eine Verknappung des Goldes ist noch kein Garant für steigende Preise. Es ist schliesslich auch nicht so lange her, dass für Gold wesentlich weniger als die 1.200 Dollar bezahlt wurden. Alle die jetzt auf dem gefallenen Niveau mit einem Einstieg in Gold liebäugeln, sollten sich an die schöne Börsenweisheit erinnern: Greife nie in ein fallendes Messer!

Foto: boersenblog.biz