Lange ist es nicht mehr hin und die alte Börsenregel Sell in May and go away… rückt wieder in das Blickfeld der Börsenanleger. Denn glaubt man dieser Regel, so ist der Mai der beste Monat, um sich mit Gewinnen aus dem Markt zu verabschieden. Aber vielleicht sollten Anleger diese Jahr gar nicht so lange warten, es könnte zu spät sein.
Nach der rekordverdächtigen Rally im ersten Quartal kommt jetzt die Abrechnung in Form der Quartalszahlen. Rechtfertigen die Zahlen die jüngsten Kursgewinne oder ist da jede Menge Dampf drin, geboren aus billigem Notenbankgeld?
Anleger sind nervös
Am 25. April eröffnen Siemens und SAP die Quartalssaison im DAX. In den vergangenen vier Wochen passten die Analysten ihre 2012er-Gewinnschätzungen für Siemens um 0,3 Prozent auf 6,49 Euro je Aktie nach unten an. Die Gewinnschätzungen für Softwareschmiede fielen sogar um 0,7 Prozent auf 3,10 Euro. Damit ist bei beiden Werten das Minus allerdings deutlich geringer als bei den DAX-Unternehmen insgesamt, bei denen es im Schnitt bei 1,2 Prozent liegt.
Auch die bislang nicht gelöste Euro Schuldenkrise kommt langsam wieder in die Medien und damit ins Blickfeld der Investoren. Die Unsicherheit wurde natürlich wieder sehr schnell durch falsche Beteuerungen von Politikern verstärkt. Anleger, die nicht nur ein Kurzzeitgedächtnis haben, erinnern sich mit Schrecken an die Kurseinbrüche der jüngeren Vergangenheit machen erstmal Kasse. Und dabei ist das Rückschlags Potenzial hoch:
Im Hinblick auf Kursgewinne seit Anfang des Jahres haben derzeit die Titel von MAN die Nase vorn. Um stolze 46 Prozent legten die Papiere des Lkw-Herstellers im ersten Quartal . Damit steigt zugleich aber auch die Gefahr von Gewinnmitnahmen, gerade, wenn es an den Märkten ungemütlicher werden sollte. Dann dürften Investoren vor allem bei Positionen ihre Buchgewinne realisieren, die überraschend gut und besser als der Markt gelaufen sind. Nicht nur die MAN-Aktie wäre so ein Kandidat.
Aber – und da greift wiederum eine zweite Börsenregel – ist die Börse auch keine Einbahnstraße. Und deshalb wolle wir den zweiten Teil der Sell in May Regel nicht unterschlagen: …but remember to come back in September!