Öl Förderung

Ölaktien als antizyklische Investmentidee

Wer hätte das gedacht? Nicht einmal 1,5 Jahre hat es gedauert und der Ölpreis hat sich von über 100 US Dollar auf weniger als 30 $ geviertelt. Pro Barrel, also für knapp 159 l. Da ist ja selbst das Einwegpfand in Höhe von 25 ct mehr wert, wenn man einen Liter Rohöl in eine Plastikflasche füllen würde. Und ein Ende scheint nicht in Sicht, jedenfalls wenn man auf die Kassandrarufe der Experten hört. Denn die USA (mittlerweile dank Fracking vom Ölimporteur zum größten Exporteur aufgestiegen) sollen mit billigem Öl aus dem Markt geschwemmt werden. Und dafür ist Ländern wie Saudi Arabien sogar recht ihre Erdölförderländer, wie Russland oder Venezuela an die Wand zu fahren. Auch die Angst, dass mit dem neuen, alten Player Iran das Angebot weiter steigen könnte, tut sein Übriges.

Der Ölpreis – ein Faß ohne Boden?

Öl Förderung
Mehr als nur ein Silberstreif am Horizont: Öl Aktien zu kaufen könnte sich lohnen.

Der Ölpreis kollabiert, aber ist da nicht eigentlich langsam mal so einiges eingepreist? Fakt ist, auch Saudi Arabien schadet der niedrige Ölpreis nicht nur auf Dauer, sondern schon heute. Im saudischen Haushalt klafft eine Lücke von 100 Milliarden Dollar. Kein Pappenstiel – auch nicht für Saudi Arabien. Hinzu kommt, dass je günstiger Öl wird, auch mehr Öl verbraucht wird. Bei teuren Benzin preisen, lässt man schon mal den Wagens stehen. Aber bei günstigen Preisen – Wozu?

Und so hat sich Ölpreis auch schon gefangen. Trotz kleinerer Ausrutscher unter die 30 $ Marke scheint er sich hier zu stabilisieren. Antizyklisch könnte man also durchaus Öl Aktien kaufen. Zwar leidet die Branche der reinen Ölförderer gerade wie ein Hund, aber diese Unternehmen sitzen auf einem Berg aus Cash und werden zudem die aktuelle Situation nutzen und ihre Kosten reduzieren. Oftmals wird auch vergessen, dass z.B. eine BP nicht nur mit der Exploration und der Förderung von Rohöl ihr Geld verdient. BP ist mit seiner Tochter Aral vielmehr dick im Tankstellengeschäft unterwegs. Und wie oben schon erwähnt, zieht das Tankstellengeschäft in Zeiten billigen Benzins überdurchschnittlich an. Beispiel Total: Die Franzosen verdienen sich mit ihrem Raffineriegeschäft zurzeit eine goldene Nase. Im Geschäftsbereich Ölförderung allerdings sieht es mau aus. Das ist aber eben nur die eine Seite der Medaille. Trotzdem können die beiden Unternehmen die Gunst der Stunde nutzen und Kosten einsparen – niemand wird ihnen das übel nehmen.

Üppige Dividendenrendite plus Kursfantasie

Klar, die Zeiten sind hart für die Besitzer von Ölaktien. Aber Einsparungen auf der Kostenseite plus steigende Gewinne aus dem Raffinerie- oder Tankstellengeschäft werden die Dividenden bei Ölaktien weiterhin auf einem sehr attraktiven Niveau halten. Selbst bei kleineren Kürzungen bekommt man bei Total über 6% auf den Einsatz. Wenn dann auch noch die Ölpreise anziehen, kann es eine gute Gelegenheit gewesen sein, Ölaktien zu ordern. Damals im Frühjahr 2016.

Foto: Iancu Justin / freeimages.com