Sportwetten liegen voll im Trend. Da passt es ins Bild, dass die Bundesregierung beschlossen hat den Sportwetten Markt für private Anbieter zu öffnen. Zwar zieht sich die Liberalisierung wie Kaugummi und es sollen auch lediglich 20 Lizenzen in Deutschland vergeben werden, doch haben sich die internationalen Anbieter bereits in Stellung gebracht und scharren ungeduldig mit den Hufen. Warum sich der Staat so ziert ist unklar, winken ihm doch fette Steuereinnahmen auf die Wetteinsätze und für gewöhnlich ist der Staat da doch nicht so zögerlich.
Das hessische Innenministerium, das für die Lizenzvergabe verantwortlich ist, begründet die Verschleppung übrigens mit der Angst vor einer Klagewelle der unterlegenen Bewerber. Und die ist gar nicht mal so unbegründet, dürfte der Aktienkurs eines Unternehmens, das leer ausgeht doch erstmal leiden.
Investierbare Zockeraktien
Ich hatte mir letztes Jahr schon mal Aktien der Sportwetten Branche angesehen und bin jetzt über den Buchmacher William Hill gestolpert, der neben Sportwetten auch im Glücksspielbereich groß aufgestellt ist. William Hill ist der führende britische Buchmacher und einer der bekanntesten und vertrauenswürdigsten Marken in der Glücksspiel Industrie, die Gaming und Wetten über mehrere Kanäle anbietet. Klar könnte man mit seinem Geld jetzt spielen Poker, man könnte aber den ein oder anderen Euro auch in die Aktie anlegen, die seit 2002 an der London Stock Exchange gelistet ist. Das Unternehmen beschäftigt über 17.000 Mitarbeiter in neun Ländern, darunter neben dem Vereinigten Königreich auch in den klassischen Poker Hochburgen Gibraltar oder Israel, sowie in Bulgarien, Spanien, Italien , den Philippinen, Australien und den USA.
Dabei generiert William Hill alleine durch seine stationären Geschäfte schon einen stabilen Cash-Flow. Das Bonbon bringt dann der schnell wachsende Online-Betrieb. William Hill Online wurde im Dezember 2008 als Zusammenschluss von William Hill Sportwetten und der interaktiven Gaming unit von Playtech Ltd gegründet. Der Online-Bereich hat konsequent starkes Umsatz – und Gewinnwachstum geliefert und trägt nun einen Anteil von 32 % des gesamten Nettoumsatzes der Gruppe und 40 % der Konzern-Gewinns bei.
Um die Expansion des Online-Geschäft weiter zu treiben, hat der Konzern die australische Sportingbets, sowie spanischen Wett-Unternehmen übernommen. Sollte William Hill nun auch in Deutschland eine der begehrten Lizenzen erwerben, dürfte das der Aktie einen Schub versetzen. Und wenn nicht, dann bliebe immer noch die old economy für das Unternehmen übrig: Die Gruppe besitzt und betreibt zwei Greyhound Stadien in Sunderland und Newcastle in Großbritannien.
Foto: Pressefoto William Hill