Kursmassaker bei K+S – was steckt dahinter?

Hat ganz schön gerummst gestern bei der Kali und Salz Aktie K+S. Mit in der Spitze um 27 Prozent sackte der DAX Wert ein und erholt sich auch heute nicht – es geht weiter abwärts. Grund für den Rücksetzer waren die Aussagen des Konkurrenten Uralkali, wonach dieser einen Rückgang der Kali Preise um bis zu 25 % prognostiziert hatte.  Was aber bringt Vladislav Baumgertner, so heisst der CEO von Uralkali, dazu sich so ohne Not ins eigene Bein zu schießen? Immerhin pulverisierte er nicht nur zig Milliarden an Börsenwert von K+S, sondern gleichzeitig auch an seinem eigenen Unternehmen?

Was steckt hinter dem Kursrutsch bei K+S

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K+S produziert Jahr für Jahr 8 Millionen Tonnen kali- und magnesiumhaltige Düngemittel und Industrieerzeugnisse.

Uralkali hat im gegensatz zu westlichen Konzernen die geringsten Produktionskosten beim Kali-Abbau. Insofern würde das Unternehmen einen geringeren Kalipreis besser wegstecken, als z.B. K+S. Ein geringerer Kalipreis würde den Sektor zudem für neue Konkurrenten unattraktiver machen. Wurde doch seit einiger Zeit K+S als Übernahmeziel für die großen Rohstoffkonzerne, wie Rio Tinto  genannt. Ein schwächelnder Kurs spiele dabei immerhin den Interessenten in die Karten. Kurse unter 20 € wie jetzt stemmt Rio Tinto locker. Dazu passt auch, dass zur Zeit fast 50% der Aktien leer verkauft sind und Headge Fonds hier massiv Druck aufbauen. Eventuell wäre hier der Grund zu suchen. Uralkali will einfach keinen neuen Big Player im Geschäft haben – oder aber sie sind selbst auf der Suche nach Übernahmezielen. Da kommt spart jeder Euro weniger Börsenwert bare Münze.

Keiner glaubt an K+S

Und wie zu erwarten war, schlagen dann heute auch noch die Analysten auf die Aktie ein. Komisch nur, daß die Analysen vorgestern in der Aktie großes Aufwärtspotenzial auswiesen… Robert Schröder von Elliot Waves sieht die Aktie bereits auf dem Weg in die Homezone bei 2-3 Euro und attestiert ihr damit nochmal 90% Kursverlust. Andere Analysten sprechen von einer Neubewertung mit Kursziel bei 15 €, allen ist aber gemein: Sie senken reihenweise den Daumen – für mich immer beste Voraussetzungen um mir eine solch geprügelte Aktie genauer anzusehen. Mitte August stehen Quartalszahlen an und was, wenn die doch nicht dermaßen schlecht ausfallen? Oder wenn die Headgefonds daran denken nach der Orgie Gewinne einzufahren und sich mit den Aktien einzudecken die sie geliehen haben? dann kann das ganz schnell in die andere Richtung gehen

Zukunft sieht nicht rosig aus, aber auch nicht pechschwarz

Auch wenn hier noch zuviel Unsicherheit drin ist und der ein oder andere noch die ein oder andere Reißleine ziehen könnte: Die Aktie dürfte bald den Boden gefunden haben, der aber sicherlich nicht bei 2-3 € liegt.  Immerhin agiert K+S in einem Markt, der letztlich langfristig große Chancen bietet. Ich glaube eher, dass hier eine Aktie sturmreif geschossen wird. Es gibt schlechtere Aktien auf dem deutschen Kurszettel.

Foto:  K+S Aktiengesellschaft