Ölfässer

Friede, Freude, Eierkuchen – Aktienmarkt trotzt Trump

War da was? Hat nicht eben der polternde US Präsident das Atomabkommen mit dem Iran gekündigt und Nordkoreas Machthaber Kim aufgefordert herauszufinden, wer den mächtigeren Atomknopf hat? Hat sich nicht gerade Israel durch diese Politik ermutigt gesehen sich mit Iran anzulegen und Saudi Arabien steht auch in den Startlöchern, dem ungeliebten Iran die Stirn noch massiver zu bieten? Geht nicht gerade aufgrund der Gemengelage der Ölpreis in die Höhe?

Nein. Ich muss das alles träumen, der DAX bewegt sich weg von seinem Märztief und langsam rücken die 13559 Zähler des All-Time-High  wieder ins Blickfeld. Zeitgleich sinkt das Angstbarometer VDAX. Verkehrte Welt oder lässt sich bei den Anlegern schlicht einen Gewöhnungseffekt feststellen?

Gefährliche Situation im Aktienmarkt voraus

Bleiben wir mal realistisch: Nordkorea ist nicht gelöst und eine Eskalation im Nahen Osten jederzeit – gerade jetzt – möglich:  Ein Kim wird sicherlich nicht beim ersten Treffen mit Trump seine Atomwaffen herausrücken. Das könnte dazu führen, dass Trump, wie bereits angekündigt, den Verhandlungstisch wieder verlässt. Im Nahen Osten scheint aktuell ohnehin gerade jeder im Spielfeld Syrien machen zu können, was er will. Damit der Markt bei einer Eskalation nicht massiv nach Süden ausbricht, müsste dann schon die Konjunktur weiterhin brummen. Tut sie aber nicht, es gibt eher Signale einer Abschwächung. So haben sich der Ifo Geschäftsklima Index oder die Auftragslage in der deutschen Industrie abgeschwächt. Vor allem die Nachfrage aus dem Ausland geht seit Monaten stetig zurück, diese Umsatzeinbußen machen sich schon bei den ersten Unternehmen bemerkbar.

Cash aufbauen ist nicht verkehrt

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Direkt nach dem Ausstieg der USA aus dem Atom Deal mit Iran sprang der Ölpreis in die Höhe. Hohe Ölpreise sind aber Gift für die Konjunktur.

Wenn jetzt wegen der Verknappung der Ölexporte aus dem Iran noch der Preis für das schwarze Gold anzöge… Oh ich glaube, ich träume wieder. Im Ernst: Sinkende Einnahmen, sich verteuernde Rohstoffe und massive weltweite, politische Großbaustellen mit hohem Eskalationsfaktor lassen eher auf ein Unwetter am Aktienmarkt schließen, als das Sonnenschein Szenario, das aktuell gespielt wird. Vielleicht ist also genau jetzt die Zeit gekommen über die  alle Experten vor einigen Wochen noch gesagt haben: Bei Markterholung sollte man Cash aufbauen. Die Zeiten könnten schnell wieder härter werden – sehr schnell!

Foto: Troy Stoi / freeimages.com