Dieselabgase sind schlecht für die Umwelt

Diesel oder Elektro – welche Aktienalternativen gibt es nach dem Dieselskandal bei VW

Nach dem Dieselgate bei Volkswagen sind die Aktien von Automobilherstellern und ihren Zulieferern in Sippenhaft genommen und zeitweise massiv verprügelt worden. Ob bei den Autoaktien zurecht wird die Zukunft zeigen, es scheint mir aber mehr als zweifelhaft, als ob nur VW wusste, wie man seine Abgaswerte schönt. Ein Blick auf die Kraftstoffverbrauchsangaben – egal welches Herstellers – und die tatsächliche Laufleistung des Wagens mit vollem Tank, sie gehen in fast allen Fällen auseinander. Ist auch klar, wer fährt sein Auto schon im luftleeren Raum auf Strassen mit kaum Rollwiderstand.

Dieselabgase sind schlecht für die Umwelt
Dieselabgase sind schlecht für Umwelt und Gesundheit

Bei den Automobilzulieferern, wie Sitzehersteller Grammer oder Elring Klinger hingegen, spielt die Börse nun durch, was eigentlich ja irgendwie schon immer mit zum Geschäftsmodell gehörte: Rabatt und noch mehr Rabatt dürften die Einkäufer der Hersteller verlangen , wenn sie demnächst zum Gespräch bitten. Aber wird die Mobilität durch den Abgasskandal eingeschränkt werden? Wohl kaum und daher gibt es wie üblich dort, wo Probleme entstehen auch Krisengewinner.

Teuer, teurer, Tesla

Auch die Aktien der Unternehmen im Bereich Elektromobilität sind im Zuge des VW Skandals in Mitleidenschaft gezogen worden. Abgeschwächt immerhin, aber dennoch – Sippenhaft eben und die ist ja meist kurzsichtig. Man kann da jetzt trefflich drüber streiten, ob eine Tesla Aktie nicht viel zu teuer bewertet ist, oder ob man die unbedingt haben muss, weil die Zukunftsaussichten so grandios sind. Das Ganze hat man übrigens vor mehr als einem Jahrzehnt auch von der Brennstoffzellentechnologie und der damals dort vor allem im Focus stehenden Ballard Power aus Kanada gesagt.

Damals wurde für die Aktie die Wahnsinnssumme von über 140 € bezahlt, heute bekommt man sie für schmale 1,30 €. Geld verdient das Unternehmen dabei immer noch nicht. Jeder, der sich für Tesla interessiert, sollte sich das mal vor der Order in Erinnerung rufen. Eine Aktie mit einem KGV von 1388 und einem Buchwert von über 30 entspricht dem, was bei einem Tesla aus dem Auspuff kommt: Heiße Luft – und die entweicht nun mal irgendwann. Da nutzt es meines Erachtens auch nichts, wenn Morgan Stanley das Kursziel bei 450 US $ sieht.

Batteriespezialist aus Frankreich

Trotzdem könnte der VW Skandal ein Glücksfall für die E-Auto Hersteller und vor allem für die Zulieferer sein. Denn wer auf wenig Emission setzt, kommt um ein Elektroauto nicht herum. Vorausgesetzt der Strom stammt aus regenerativen Energiequellen. Allerdings muss dieser auch gespeichert werden und da kommen dann die Batteriehersteller ins Spiel. Der Aktie der Saft Group, einem Unternehmen aus der Branche Elektrotechnologie, erging es zum Beispiel genau so: Nach dem Debakel bei Volkswagen ging die Aktie von 37 € in den Sturzflug bis 28 € und bietet nun eine vernünftige Einstiegschance in eine Zukunftstechnologie. Wann eine Tesla die Dividendenrendite der Saft Group von aktuell 3,3% erreicht – und ob überhaupt – steht vorläufig in den Sternen.

BYD „Buy your dreams“ – Elektroautos aus China

Wer dennoch mit schmalem Geld auf einen E Mobility Hersteller setzen will, wird in China fündig. BYD (ISIN: CNE100000296) ist ein Automobilzulieferer, der immer mehr die Elektrokarte spielt und damit im chinesischen Markt immer mehr eine Poleposition einnimmt. Immerhin ist China ein im Umweltsektor gebeuteltes Land und daher will die chinesische Regierung die Elektro – Autoverkäufe verstärken und um mindestens 30 % vergrößern. Und wenn sich die Chinesen so etwas in ihren Kopf gesetzt haben, dann ziehen sie das auch durch. Das dürfte den Markt beflügeln und die Aktie wieder in die Höhe hieven. Mit an BYD beteiligt ist übrigens Warren Buffet. Und der hat ja bekanntlich ein feines Näschen, wenn es um Aktien geht.

Wem allerdings Einzelaktien zu risikoreich sind, der kann mit einem Zertifikat die E Mobility Karte spielen. So etwas gibt es zum Beispiel von der Deutschen Bank (DE000DB3TXQ5) und orientiert sich am Solactive E-Power Automobil Performance-Index. Auch der ist in letzter Zeit etwas zurückgekommen, sodass man jetzt hier etwas günstiger einsteigen kann. Aber wie immer an der Börse gilt auch hierbei: Alles ist möglich, auch das Gegenteil!

Foto: boersenblog.biz