Handel mit Währungen

Von Deflation und Inflation – wie die Geldpolitik in Japan die Nachbarwährungen beeinflusst

Geld regiert die Welt und schön, wenn man seine eigene Währung hat, die man nach Belieben auf oder abwerten kann. Viele Jüngere unter uns werden sich zum Beispiel gar nicht mehr daran erinnern, dass Japan mal nicht in der Rezession gefangen war. Mittlerweile ist Japan sogar in der Deflation angekommen, also in einer Zeit, in der keiner mehr investiert, weil es morgen schon billiger sein könnte. Das ist dramatisch, denn die Unternehmen werden ihre Güter nicht mehr los und Konsumenten horten ihr Geld, das – zinsbereinigt – einen immer höheren Wert bekommt. Blöderweise hat die Deflation einen starken Hang zur Dauerhaftigkeit und so liegt Japans Aktienmarkt seit Dekaden am Boden, japanische Unternehmen sind von der Pleite bedroht.

Klasse, könnte man meinen, dann kann man ja japanische Aktien billig einsammeln. Ja, kann man, wenn das mit der Dauerhaftigkeit nur nicht wäre.

Gegenmaßnahmen in Japan…

Handel mit Währungen
Handel mit Währungen

Gerade in Japan ist der Deflationskarren aufgrund seiner überalternten Bevölkerung schwer aus dem Dreck zu ziehen. Rentner, die wenig Geld haben, freuen sich über stetig sinkende Preise, da ihre Rente jeden Monat mehr Kaufkraft bekommt.  Die Lösung liegt nahe, denkt sich Japans Notenbank Bank of Japan (BoJ) und druckt Geld, da die Zinsen ohnehin schon unter der Nulllinie liegen und hier kein Spielraum mehr besteht. Mit mehr Geld hofft man, gibt der Konsument seine Zurückhaltung auf und kauft. Mit dieser Art der Wirtschaftspolitik betritt  Ministerpräsident Shinzo Abe allerdings Neuland. Es gibt keinerlei Erfahrungswerte, daher wird die Poltitik auch neu mit  Abenomics  bezeichnet. Und zunächst hatte die BoJ auch recht: Sie hob die Konjunkturprognose an und die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt begann sich zu erholen. Japans Exporte stiegen und mit ihnen auch die Aktienkurse, die allerdings in jüngster Zeit wieder zurückkamen. So richtig nachhaltig an die neue Marschrichtung zu glauben, scheint also keiner.

… wird den Won beeinflussen

Ein geschwächter Yen stärkt Japan als Exportland.Doch Japan ist nicht alleine im Pazifik. Gerade die aufstrebenden Länder drumherum, die ebenfalls starke exportabhängige Unternehmen beheimaten, werden die ultralaxe Geldpolitik der Japaner mit Argusaugen beobachten. Es sollte also nicht verwundern, wenn zum Beispiel Südkorea seinen Won ebenfalls abwerten wird. Unternehmen wie Samsung werden es der Regierung danken.

Gewiefte Investoren, wie etwa George Soros springen auf solche Züge gerne auf und versuchen mit Währungen Geld zu verdienen. Mit Erfolg: angeblich hat Soros jüngst sogar eine Milliarde Dollar mit der Wette gegen den Yen gemacht. Nun muss man aber nicht Millionen in fremde Währungen investieren um an dem Spiel teilzuhaben, es reicht meist schon ein Konto bei einem  guten Währungsbroker neudeutsch Forex Broker zu haben.

Ende der Geldflut in Amerika und Europa

Die Börsen spielen zur Zeit ebenfalls die Währungs-, bzw. Geldpolitikkarte. Nach der Ankündigung der FED das milliardenschwere Anleihekaufprogramm langsam auslaufen zu lassen drehten die Börsen durch, wie Junkies, denen man den Stoff entzieht. Gleichzeitig reagierten die Währungen. Drohende Zinserhöhungen gaben den nervösen Marktteilnehmern dann den Rest: Klassische Fluchtwährungen, wie die norwegische Krone oder der Schweizer Franken sollten bei steigenden Zinsen ihre starke Stellung gegenüber dem Euro verlieren, sobald die Zinsen in Euroland wieder erhöht werden sollten. Man sollte sich vielleicht wirklich mal über Währungsbroker auf Forextotal informieren. Jeder Forex Trading Broker bietet nämlich  unterschiedliche Angebote, was zum Beispiel Kostenstruktur, angebotener Hebel oder die Margin, also die Sicherheitsleistung, die man hinterlegen muss, angeht. Denn eins ist sicher: Die Friede-Freude-Eierkuchen-Zeit an den Märkten dürfte vorüber sein. Aber das ist per se ja auch nicht schlecht, denn in  volatilen Märkten – ob Aktien oder Devisen – lässt sich wieder Geld verlieren. Und Spass macht es auch.

Foto: Darren Deans / sxc.hu

Ein Kommentar

  1. Ein wirklich sehr interessanter Artikel. Ich habe mich jüngst mit demselben Thema beschäftig. Es stellte sich mir die Frage ob eine hohe Inflation (Hyperinflation) oder eine Deflation schlimmer ist. Betrachtet man die Inflation, so wird man schnell feststellen, dass ein gewisses Maß für die Wirtschaft gesund ist. Steigt diese jedoch über eine gewisse Höhe (Hyperinflation) so ist sie immens bedrohlich. In einer gesunden Wirtschaft wird es immer Konjunkturzyklen geben. Je nach Zyklus herrscht entweder eine Inflation oder Deflation vor. Erst der Eingriff seitens der Staaten / Zentralbanken mithilfe der Geldpolitik führt zum ausufern beider Seiten. Die Ursache für eine hohe Inflation (Hyperinflation) wird immer in der Geldpolitik gelegt. Eine normale und gesunde Deflationsphase (Wirtschaftsabschwung) wird in der Regel nicht zugelassen. Die Zentralbanken versuchen diese Phase mit der Geldpolitik zu umgehen. Die daraus resultierende expansive Geldpolitik stellt die Grundlage für eine Hyperinflation dar. Einer sehr hohen Inflationsphase geht somit meist eine Deflationsphase voraus, auch wenn diese durch die expansive Geldpolitik oftmals nicht zu sehen ist. Ob eine jetzt Deflationsphase oder eine hohe Inflationsphase schlimmer ist, kann meiner Meinung nicht eindeutig beantwortet werden. Bei einer Hyperinflation kann ein Neustart (in der Regel ein Währungsneustart) schneller vonstattengehen. Die Auswirkungen finden hierbei in einem sehr kurzen Zeitfenster statt. Das Endergebnis einer Deflation ist meist nichts anderes … jedoch wird der Crash in der Regel nach hinten verschoben …

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