Twitter Börsengang

Auf Facebook folgt Twitter

Nun also wittert auch Twitter Börsenluft, doch scheint es als habe der Kurznachrichtendienst Angstperlen auf der Stirn. Angst davor, daß die Nachahmer aus Asien wie Kakao, Sina Weibo oder Line so schnell  wachsen und dem  Unternehmen dermaßen viele Marktanteile abluchsen könnten, daß ein Börsengang letztlich nicht mehr rentabel sein wird.

Twitter Börsengang
Wird der Börsengang von twitter ein Erfolg?

Twitter backt mit seinem Börsengang ohnehin schon kleinere Brötchen als facebook, das sich bei seinem gigantischen Ipo  für 100 Milliarden Dollar verkauft hatte – Kursabstürze inklusive. Twitter strebt lediglich eine Milliarde an und das ist auch vernünftig, denn so richtig Geld verdienen kann man mit den Kurznachrichten nicht. Das Geschäftsmodell ist doch leicht kopierbar und daher muss Twitter Lösungen für Werbung und eCommerce finden.

Nicht unlösbar, doch erst mal kostenintensiv, aber unabdingbar. Denn im Netz überlebt nicht der dicke Fisch, sondern der der am wendigsten ist und somit seiner Konkurrenz eine Schwanzflosse voraus.  Und Konkurrenz gibt es neben den asiatischen Anbietern eben auch durch die etablierten Webunternehmen, wie facebook, LinkedIn, google oder auch durch das wiedererstarkte yahoo. Gefahren, die Twitter auch in seinem Börsenprospekt sieht.

Aktienkurs könnte erstmal  nachgeben

Es dürfte demnach sehr wahrscheinlich sein  – ähnlich wie bei Facebook – die Aktie unter dem Ausgabepreis einsammeln zu können. Vor allem, wenn man sich den Umsatz und den angestrebten Verkaufspreis mal ansieht. Im ersten Halbjahr erlöste Twitter knapp 250 Millionen Dollar. Unterstell man mal eine konstante Entwicklung wäre das Unternehmen bei 500 Millionen Jahresumsatz mit einem KGV von 24 sehr ambitioniert bewertet. Sicherlicht gesteht man Internetunternehmen aufgrund ihrer Wachstumsaussichten ein höheres KGV zu als Unternehmen aus der Old Economy.

Doch verglichen mit anderen Börsen notierten Unternehmen ist das immer noch zu hoch. So kommt facebook nach seiner letzten Rallye auf ein KGV von 19, LinkedIn auf 21. Nur Xing sticht mit seinem KGV über 40 alles aus. Aber das ist durch die schwelenden Übernahmegerüchte ohnehin nicht als ernst anzusehen.

Illustration: boersenblog.biz