Aktien Norwegen

Glückliche Menschen, glückliche Aktionäre – Norwegische Aktien mit Potential

Der Norden Europas hat die Nase vorn. Der neueste World Happiness Report der UN bestätigt den Skandinaviern, dass sie ganz besonders glücklich sind. Allen voran sind die Dänen am glücklichsten. Doch auch in  Finnland und Norwegen leben glückliche Menschen, die beiden skandinavischen Länder finden sich ebenfalls unter den ersten zehn.

Aktien Norwegen
Norweger gelten als besonders glücklich. Aktionäre norwegischer Unternehmer können es ihnen gleichtun.

Und da glückliche Menschen auch Spaß an der Arbeit haben, sollte das doch auch auf die in den skandinavischen Ländern ansässigen Unternehmen durchschlagen. Skandinavien beherbergt ja zahlreiche Weltunternehmen, wie Carlsberg, Maersk, Hennes & Mauritz oder Yara, doch auch gerade in der Nische sind viele Dornröschens unterwegs, die nur darauf warten wach geküsst zu werden. Bis das dann passiert, versüßen sie des Anlegers Geduld nicht selten mit unübertroffenen Dividendenrenditen. Zum Beispiel Norwegen:

Ja, es gibt ihn noch den Möbelhersteller aus Skandinavien, der nicht IKEA heißt: Ekornes ASA ist sogar der größte Möbelhersteller in Skandinavien. Ekornes selbst dürfte zwar nicht jedem was sagen, seine Marke Stressless allerdings schon eher. Die bequemen Sessel wurden 1971 zum ersten Mal vorgestellt und sind heute weltweit verbreitet und zum Inbegriff des ultimativen Bequemsessels geworden. Und die haben ihren Preis, da sie qualitativ sehr hochwertig verarbeitet sind.

Ekornes – Möbelhersteller mit hoher Dividendenrendite

Zum Unternehmen zählen außerdem noch die Marken Ekornes Collection, die für Sofas mit fester Rückenlehne steht, sowie die Matratzenmarke Svane. Auch diese beiden stehen nicht für das Billigsegment und erwirtschaften ordentliche Rendite.  Der Ausblick für die Aktie dürfte stabil sein. Zwar sind für die Zukunft bestimmt keine Wachstumsraten in schwindelerregender Höhe zu erwarten, doch eben auch kein nahendes Wegbrechen der Gewinne. Potential könnte die Aktie durch die Alterung der Gesellschaft erhalten.

Je kaputter der Rücken, destso mehr Augenmerk wird auf bequeme, rückenschonende Sitzmöglichkeiten gelegt. Auf dem jetzige Kursniveau von etwa 12 € ergibt sich ein moderates Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11 plus eben die fette Dividende von 5,8 Prozent. Für das vergangene Geschäftsjahr überwies Ekornes seinen Anteilseignern 5,50 Kronen, was etwa 70 ct. entspricht.

Atea – Dividende plus Übernahmefantasie

Große, weltweit tätige Unternehmen in Skandinavien dürften – was Software angeht – auf die großen der Branche, wie SAP oder Oracle setzen. Das dürfte für viele kleine Unternehmen in Skandinavien aber unrentabel, weil zu teuer sein. Auf der anderen Seite ist der Markt für die Premiumanbieter zu klein, wenn auch interessant. Genau in dieser Nische hat sich eine Softwareschmiede etabliert, die neben Software auch Hardware und Service abdeckt. Das somit breit aufgestellte Unternehmen kann also das momentan sehr margenschwache Hardwaregeschäft mit seinen Zweigen Software und vor allem Service mehr als ausgleichen.

Atea Asa ist damit  aus zweierlei Hinsicht interessant: Zum einen könnte einer der großen versucht sein sich den Skandinavischen Markt einzuverleiben. Atea, das neben Norwegen auch in Schweden, Dänemark und Finnland unterwegs ist, wäre sicherlich der ideale Übernahmekandidat um sofort mehr als einen Fuß in die Tür zu bekommen.

Zum anderen lockt eine üppige Dividendenrendite. Im Mai zahlte das Unternehmen ebenfalls 5,5 NOK, also 70 ct aus. Alleine dies ergibt beim aktuellen Kurs schon mal eine Rendite von fast 9 %. Hinzu kommt, dass der Verwaltungsrat vorgeschlagen hat im November nochmal 4 Kronen an die Aktionäre auszuschütten. Zusammen käme man in diesem Jahr also auf geschmeidige 15 % Rendite.

Vizrt – Unentdeckte Perle die Dividendenzahlung aufgenommen hat

Einer meiner Lieblings „Hidden Champions“ aber ist und bleibt vizrt. Das Unternehmen aus dem norwegischen Bergen ist ebenfalls im Softwarebereich tätig und zählt fast alle namhaften Fernsehsender der Welt zu seinen Kunden. Vizrt entwickelt Software für die 3D- Visualisierung von Informationen in Echtzeit, zum Beispiel bei der Übertragung von Fussballspielen oder anderen Sportveranstaltungen. Dabei können die graphischen Lösungen auf allen gängigen Plattformen, wie Fernsehen, Smartphone oder Film genutzt werden.

Seit 3 Jahren zahlt nun auch vizrt Dividende und dieses Jahr waren es neben der regulären in Höhe von 0,66 NOK noch eine Sonderdividende von 2,02 NOK. Umgerechnet alles zusammen also 34 ct, was bei einem Kurs von 2,30 € auch einer Rendite von knapp 15 % entspricht. Und die Chancen stehen gut, dass sich das Unternehmen auch weiterhin eine jährliche Ausschüttung leisten kann. Vizrt Produkte sind weltweit gefragt und die Kundenliste liest sich wie die Creme de la Creme der TV Sender. Ganz zu schweigen von den kommenden TV Großereignissen, wie der Fussball Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien und den olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi.

Die Chancen stehen also nicht so schlecht, dass das Glücksgefühl der Skandinavier auch auf die Aktionäre dieser Unternehmen abstrahlen könnte. Sich mit diesen Aktien näher zu beschäftigen, dürfte sich auszahlen, zumal auch das norwegische Finanzamt mitspielt. Zwar werden bei norwegischen Aktien 25 % Quellensteuer abgeführt, doch können sich Ausländer über einen Antrag auf „shielding deduction“ die gesamten 25 Prozent erstatten lassen.

Foto: Rotorhead / sxc.hu